Sozialpädagogische Blicke
Sozialpädagogische Blicke im Herbst 2023
Fachtag: Der lange Schatten der Pädagogik. Verstrickungen, Verwicklungen, Versprechungen der Salzburger Heilpädagogik (1945-1975)
An diesem Fachtag, der am 9. November 2023 von 15 bis 20 Uhr am Unipark Nonntal/Salzburg (HS 2) stattfindet, werden dieses Mal in vier Vorträgen Diskussionen zu Entwicklungen und Zusammenhängen von Pädagogik, Heilpädagogik und ihren Grenzgebieten in Österreich sowie aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darin, zu rekonstruieren, warum und wie es im Österreich der Nachkriegsjahre bis weit in die 1980er Jahre zu einer scheinbar unwidersprochenen Dominanz von heilpädagogischen Diskursen und Institutionen in der Jugendfürsorge mit all seinen problematischen Folgen für Kinder und Jugendliche kam. Vor allem soll exemplarisch für das Land Salzburg danach gefragt werden, welche Rollen dabei die Pädagogik (v.a. Fachdiskurse und Ausbildung) und die (Landes-)Politik gespielt haben. Und nicht zuletzt soll auch herausgearbeitet werden, ob und welche historischen Kontinuitäten auszumachen sind.
Ablauf und Beiträge:
- 15:00-15:15 Ankommen + Begrüßung
- 15:15-16:15 Josef Scheipl (Universität Graz) – Kinder- und Jugendwohlfahrt in der Zweiten Republik – Ausgewählte Schwerpunkte
- 16:15-16:30 Pause
- 16:30 -17:30 Ina Friedmann (Universität Innsbruck) – Der Leitstern der Fürsorgeerziehung? Zur Geschichte der Heilpädagogik in Österreich zwischen 1900 und 1980
- 17:30-17:50 Pause
- 17:50-18:30 Birgit Bütow (Universität Salzburg) – Von „Kinderfehlern“ zur konstitutionslogischen, erbbiologischen Heilpädagogik – Ein historisch-systematischer Rekonstruktionsversuch zur (Salzburger) Pädagogik (1945-1975)
- 18:30 – 18:40 Pause
- 18:40-19:20 Daniela Steinberger & Vanessa Blaha (Universität Salzburg) – Entwicklungen der Kinder- und Jugendwohlfahrt im (Spannungs-) Verhältnis zur Heilpädagogik im Raum Salzburg (1945-1975) – Einblick in die Forschungsergebnisse
- 19:20-19:50 Diskussion
Organisatorisches:
Die Teilnahme an den Sozialpädagogischen Blicken am Unipark Nonntal (Hörsaal 2) ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich und ab sofort unter folgender E-Mailadresse möglich:
Es freut sich auf Ihr Kommen,
die Arbeitsgruppe Sozialpädagogik unter der Leitung von Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Bütow
RÜCKBLICK: Sozialpädagogische Blicke im Herbst/Winter 2022/2023
Soziale Arbeit in der Krise? Potenziale kritischen, solidarischen und partizipativen Handelns
Unter folgenden Links können Sie den Flyer sowie das umfangreiche Programmheft zur Vortragsreihe im Studienjahr 2022/2023 downloaden:
Flyer_Plakat_Sozialpädagogische Blicke 2022-2023
Programmheft_Sozialpädagogische Blicke_Winter 2022-2023
Die aktuellen sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Ereignisse stellen die Soziale Arbeit vor enorme Aufgaben. Angesichts sich krisenhaft zuspitzender Prognosen für die weltweite Entwicklung sind wir mehr denn je herausgefordert, etablierte Ansätze und Erfahrungen für lokales Handeln zu überdenken und Alternativen zu suchen.
In Zeiten von Krieg, Kostensteigerungen und Covid-19 Pandemie stoßen bisherige Sozialpolitiken und nationalstaatliche Rahmungen an ihre Grenzen. Dies gilt auch für die verberuflichten, institutionell verankerten Care-, Hilfe- und Unterstützungs-arrangements. Gefragt sind neuerlich zivilgesellschaftliche Aktivitäten und kritische soziale Bewegungen. Hierin gilt es, den rasanten Armutsentwicklungen nicht nur mit einer „Mitleidsökonomie“ und Bevormundung zu begegnen, sondern (mit) Betroffenen jene Handlungs- und Partizipationsräume zu eröffnen, die unser aller Lebensbedingungen und Lebenschancen nachhaltig verändern können. Dabei bedarf es auch einer Neubelebung von Konzepten der Solidarität.
In diesen Problemkreisen sollen an drei Abenden folgende Fragen verhandelt werden: Welche Bedeutung haben (zivilgesellschaftliche) soziale Bewegungen gegenwärtig und wie gestaltet sich ihr Verhältnis zur Sozialen Arbeit? Welche Chancen bieten Solidarität und Partizipation angesichts der gesteigerten Herausforderungen? Welches Potenzial bieten sie für eine Transformation Sozialer Arbeit?
- 19.10.2022: Soziale Arbeit – im Zusammenspiel mit sozialen Bewegungen
Referent:innen: Susanne Maurer (Universität Marburg), Elke Edlinger (Mehr für Care!) - 16.11.2022: Solidarität – im Kontext von Migration und Mobilität
Referent:innen: Caroline Schmitt (Universität Klagenfurt), Bettina Pirker, Barbara Ambrusch-Rapp & Baback Soleymani (Verein Kärnten andas) - 23.11.2022: Armut und Partizipation – im Horizont von ungesichertem Wohnen
Referent:innen: Gottfried Schweiger (Universität Salzburg), Petra Geschwendtner (Forum Wohnungslosenhilfe)
Die Veranstaltungsreihe wird in diesem Studienjahr von der Universität Salzburg, Fachbereich Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe Sozialpädagogik, in Kooperation mit der Bertha von Suttner Privatuniversität, St. Pölten, organisiert.
Facts:
- Jeweils mittwochs, 17.00-19.30 Uhr
- Online-Übertragung via Zoom (Zugangsdaten und Informationen werden per Mail bekannt gegeben)
- Teilnahme kostenlos
Infos & Anmeldung:
- plus.ac.at/blicke
- suttneruni.at/blicke
RÜCKBLICK: Sozialpädagogische Blicke im Herbst/Winter 2021/2022
Kinder und Jugendliche in der Krise!? Ein sozialpädagogischer Blick auf die Konsequenzen der Pandemie
Unter folgendem Link finden Sie eine Zusammenfassung der letzten Vortragsreihe:
Sozialpädagogische Blicke 2021_2022_Zusammenschau
„Corona“ steht sinnbildlich für tiefgreifende Veränderungen und Herausforderungen weiter gesellschaftlicher Bereiche. Dabei kommt Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle zu. Kinder und Jugendliche wurden, politisch und medial befeuert, als eine gleichzeitig besonders gefährdete und gefährdende Personengruppe verhandelt, um die sich in besonderer Weise zu sorgen ist. Einerseits wird der jüngeren Generation besondere Betroffenheit durch die medizinisch legitimierten Maßnahmen attestiert („social distancing“, „home schooling“, „Bildungsverlierer:innen“). Andererseits werden sie auch als potentielle Gefährder:innen adressiert („Superspreader, „Corona-Partys“).
Während „klassischen“ sozialpädagogischen Feldern, wie der offenen Kinder- und Jugendarbeit, kaum in größerem Maße mediale Aufmerksamkeit zuteilwurde, geriet das Bildungssystem ins Zentrum der Debatte. Dabei spielten unterschiedlichste Logiken, Ansprüche und Zuschreibungen eine Rolle, die oftmals weniger auf die tatsächlichen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abzielten, sondern stärker gesellschafts- bzw. familienstabilisierende und leistungsbezogene Funktionen intendierten („Betreuung“).
Die diesjährigen Sozialpädagogischen Blicke wenden sich den komplexen wie spezifischen Problemlagen von Kindern und Jugendlichen im Kontext der COVID-19-Pandemie im institutionellen Kontext von Kindergarten, Schule und offener Jugendarbeit zu. Übergreifend werden hierbei insbesondere Fragen nach Gender, Care und sozialer Ungleichheit in den – sozialpädagogischen – Blick genommen.
- 20.10.2021 – Kindheit in elementarpädagogischen Institutionen: zwischen Notbetreuung und Normalität?
Referent:innen: Johanna Wilmes (Universität Frankfurt), Monika Ude & Eva Kickingereder (NeBÖ – Netzwerk elementare Bildung Österreich) - 24.11.2021 – Von home schooling bis soziale Ungleichheit: Schule im Spannungsfeld von sozialpädagogischen und Bildungsansprüchen?
Referent:innen: Hanna Lichtenberger & Judith Ranftler (Universität Wien & FH Campus Wien), Petra McGuire & Sabine Helmberger (ÖLI-UG – Österreichische Lehrer*innen Initiative) - 19.01.2022 – (Keine) Orte für die Jugend? Folgen der Pandemie für die Offene Kinder- und Jugendarbeit
Referent:innen: Lea Heyer (Universität Hildesheim), Nicole Walzl-Seidl & Florian Arlt (Steirischer Dachverband der Offenen Jugendarbeit)
Facts:
jeweils mittwochs, 17.00-19.30 Uhr; Teilnahme kostenlos; Anmeldung per Mail erforderlich; Online-Übertragung via Zoom (Zugangsdaten und Informationen werden per Mail bekannt gegeben)
Veranstalter:innen:
Universität Salzburg, Fachbereich Erziehungswissenschaft
Univ.-Prof. Dr. Birgit Bütow, Univ.-Ass. Melanie Holztrattner MA, Lic. Maria-Amancay Jenny MA (für das Team Sozialpädagogik)
Infos & Kontakt:
plus.ac.at/blicke
RÜCKBLICK: Sozialpädagogische Blicke im Herbst/Winter 2020/21
Sozialpädagogische Fachlichkeit?! Herausforderungen und Kontroversen in Spannungsfeldern von Theorie und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe
In der sozialpädagogischen Praxis sehen sich Mitarbeiter*innen (Akteur*innen) mit vielerlei Herausforderungen in komplexen, offenen sozialen Problemsituationen konfrontiert, denen es „fachlich“ und „qualitätsvoll“ zu begegnen gilt. Doch was bedeutet qualitätsvolles fachliches Handeln überhaupt? Inwieweit ist dieses auf institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen verwiesen? Kann es mittels Standards „verbessert“ werden? Welcher Ausbildung bedarf fachliches Handeln? Und welche Ideen, Ansprüche und Fallstricke, welche Chancen und Risiken, verbergen sich in den aktuellen Qualitätsstandards der stationären Kinder- und Jugendhilfe (als ein Beispiel für die Sozialpädagogik)?
Die seit fünf Jahren etablierte Veranstaltungsreihe „Sozialpädagogischen Blicke“ soll im Studienjahr 2020/21 wieder eine Plattform sein, die eine Plattform zum Austausch zwischen Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen, Studierenden und Interessierten – diesmal zu sozialpädagogischer Fachlichkeit – bietet. Die Veranstaltungen werden erstmals online übertragen.
- 28.10.2020 – Sozialpädagogische Fachlichkeit: Eine Frage der Rahmenbedingungen?!
Referent_innen: Fabian Kessl (Bergische Universität Wuppertal), Dorothea Hartl (OGSA), Nicole Walzl-Seidl (Österreichischer Fachverband für akademische Sozialpädagogik)
- 18.11.2020 – Was heißt fachliches Handeln in der Sozialpädagogik?
Referent_innen: Susanne Maurer (Universität Marburg), Christian Posch, Monika Lengauer (FICE Austria)
- 9.12.2020 – Konzepte sozialpädagogischen Handelns als Grundlagen für Fachlichkeit?!
Referent_innen: Hans Thiersch (Universität Tübingen), Ria Wienerroither (KOKO Salzburg)
- 27.1.2021 Podiumsdiskussion: Wie viel Fachlichkeit braucht die Sozialpädagogik?
Referent_innen: Stephan Sting (Universität Klagenfurt), Eva Goetz (KOKO), Markus Manzinger (Rettet das Kind), Andrea Scharinger (Pro Juventute)
Facts:
jeweils mittwochs, 17-19 Uhr; Teilnahme kostenlos; Anmeldung per Mail erforderlich; Online-Übertragung via Zoom (Zugangsdaten und Informationen werden per Mail bekannt gegeben)
Veranstalterinnen:
Universität Salzburg, Fachbereich Erziehungswissenschaft
Univ.-Prof. Dr. Birgit Bütow, Univ.-Ass. Melanie Holztrattner MA
Kontakt: