AdressatInnen der Sozialpädagogik : Vorlesung, Bachelor-Modul: Sozialpädagogik: Theorie, Geschichte und Wandel des sozialpädagogischen Feldes, Universität Trier   

  • Kurzbeschreibung: Sozialpädagogische Angebote zur Erziehung, Bildung und Bewältigung im Lebenslauf werden immer an bzw. auf „jemand“ gerichtet. Im deutschsprachigen Raum werden diese Menschen meist als „AdressatInnen“ bezeichnet. Praktisch-pädagogische Interventionen sind häufig mit dem Ziel verbunden, Menschen im Rahmen persönlicher Beziehungen zu verändern. Diese Transformation soll überwiegend durch Professionelle und ihr Handeln im Kontext von Organisationen und Institutionen herbeigeführt werden. Der Begriff „Adressat“ bzw. „Adressatin“ ist daher eine zentrale (sozial-)pädagogische Kategorie. In den unterschiedlichen Entwürfen und Begründungen der Sozialen Arbeit – d.h. in der „Theorie“ einer Praxis Sozialer Arbeit – findet sich daher auch immer ein bestimmtes Verständnis von AdressatInnen, also ein je eigenes Adressatenmodell. Die Frage nach den AdressatInnen steht – allgemein – für eine Verständigung über die Fragen: Welche besondere Bedeutung hat die Eigenperspektive der von Hilfe Betroffenen im Feld der Sozialen Arbeit? Und wie werden  AdressatInnen in institutionell und professionell geprägten Hilfeprozessen sozial konstruiert? Die Vorlesung zeigt dabei ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Praxis Sozialer Arbeit in den 1960 Jahren auf, wie AdressatInnen in weit verbreiteten Theorien Sozialer Arbeit entworfen werden, und welche Kritiken und Forderungen sich mit der Adressatenperspektive verbinden. Vor allem in Gastvorträgen wird dabei anhand von Forschungsergebnissen veranschaulicht, was AdressatInnen in der Sozialen Arbeit sind und wie sie dort hergestellt werden, um sozialpädagogische Bearbeitungsprozesse zu ermöglichen.