Caring Across Borders – Gendered Perspectives : Seminar, Master-Modul: Sozialpädagogik: Transnationalisierung Sozialer Arbeit als Thema sozialpädagogischer Forschung, Universität Trier

  • Kurzbeschreibung:  Kaum ein anderes Moment ist so grundlegend für die menschliche Existenz wie die Sorge. Sorge bzw. Care umfasst Aktivitäten und Beziehungen, die unterhalten werden, um auf die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse Anderer angemessen zu reagieren – bspw. von sorgebedürftigen Kindern, Kranken, belasteten oder älteren Menschen. Carework ist in vielen Gesellschaften dem (privaten) Bereich der Familie und der (öffentlichen) Wohlfahrt zugeordnet. Vor allem die feministische Forschung hat deutlich gemacht, dass sowohl die Organisation von Care als auch ihre gesellschaftliche Verortung eng verbunden sind mit Vergeschlechtlichungsprozessen und Geschlechterhierarchien. Erst in den letzten Jahren wird wahrgenommen, dass Sorgeverhältnisse mehr denn je durch grenzüberschreitende Prozesse und Beziehungen geprägt sind. In vielen Ländern wird Carework v.a. von „ausländischen“ Frauen aus dem „Globalen Süden“ geleistet – nicht selten auch in privaten Haushalten unter prekären Bedingungen. Migrierte Mütter und Väter versuchen, familiale Care-Verhältnisse (z.B. Erziehung) auch unter erschwerten Bedingungen aufrechtzuerhalten, bspw. durch Nutzung des Internet. ForscherInnen sprechen gegenwärtig von einer fundamentalen Re-organisation von Care, die geprägt ist durch Prozesse der Globalisierung, Transnationalisierung und Nationalisierung – ein Thema, das gerade auch für die Soziale Arbeit zunehmend wichtig wird. Das Seminar führt in den Zusammenhang von Migration und Care ein, v.a. unter der Perspektive auf Geschlecht. Dabei werden verschiedenen Blicke auf und Konzepte  von Care und Care-Work vorgestellt und die Schnittstelle zur (Sozial-)Pädagogik gesucht. Anhand von aktuellen Forschungen bspw. zu transnationaler Elternschaft werden zentrale Probleme grenzüberschreitender Sorgeverhältnisse erarbeitet. Ebenso werden organisationale, sozialpolitische und demokratische Aspekte des „Caring across Borders“ thematisiert.