Diversität des Alter(n)s – Herausforderungen für die Soziale Arbeit : Seminar, Master-Modul: Sozialpädagogik: Devianz und Normalisierung. Theorie und Empirie organisierter Hilfe, Universität Trier
- Kurzbeschreibung: Der fortwährende gesellschaftliche Wandel und damit einhergehende veränderte Problemwahrnehmungen (z.B. „demographische Entwicklung“, „alternde Gesellschaft“) sind u.a. Gründe dafür, warum die Themen „Alter“ und „Altern“ in den zurückliegenden Jahren in (Sozial-)Politik und Wissenschaft enorm an Bedeutung gewonnen haben: Alternative Wohn- und Betreuungsformen werden finanziert und erfunden – und „aktive“ Ältere sollen als zivilgesellschaftliches Potential für die Bearbeitung öffentlicher Aufgaben „mobilisiert“ werden. Nicht zuletzt steigt damit auch der Bedarf nach Professionellen, die in diesen Feldern arbeiten und solche Prozesse vorantreiben – ein für (Sozial-)PädagogInnen wachsender Arbeitsmarkt. Solche Entwicklungen rufen nach einer kritischen Auseinandersetzung mit etablierten und neu vorgeschlagenen Perspektiven auf das Alter(n) in Forschung und Praxis. Dennoch wird das Alter(n) in der Sozialen Arbeit (immer) noch randständig behandelt. Gleichzeitig zeigt sich, dass auch im Bereich Sozialer Arbeit mehr und mehr Konzepte aufgenommen werden, die die komplexen Ursachen und Auswirkungen sozialer und individueller Unterschiede entlang verschiedenster Kategorien in den Blick nehmen wollen – wie bspw. mit Diversity-Ansätzen. Damit soll – zum einen – die Produktion sozialer Ungleichheiten differenziert begreifbar werden. Zum anderen sollen so alternative professionelle und organisationale Umgangsformen entwickelt werden, die von der Verschiedenheit der Lebensführungen, -stile und -lagen als „Normalfall“ ausgehen. Konzepte der Diversität haben in etlichen pädagogischen Feldern bereits Einzug gehalten – z.B. im Bereich der Schule, der Jugend- und Migrationsarbeit. Eine systematische Verbindung von Diversity-Ansätzen und Alter(n) steht allerdings noch aus, gerade auch in der Sozialen Arbeit. Das Seminar führt grundlegend in Alter(n)sverständnisse und Diversity-Perspektiven ein, die am Beispiel von Migration und Geschlecht vertieft werden. Ebenso wird der aktuelle Stand einer sozialen Altenhilfe sowie einer (sozialpädagogischen) sozialen Altenarbeit betrachtet – ergänzt durch Praxiserkundungen von SeminarteilnehmerInnen und durch ein „lokales Fenster“ in die (kommunale) Altenarbeit im Raum Trier. Das Seminar möchte so Aspekte erarbeiten und Probleme hervorheben, die sich zeigen, wenn Lebensverhältnisse und darauf bezogene institutionalisierte Formen der Hilfe und Unterstützung durch eine Diversity-Brille betrachtet werden.