Social Engineering in Europa – Exkursion zur 27. REFUTS Kolloquium nach Toulouse (Wahlpflichtmodul B / C)
Auf nach Toulouse! Studierende fahren zum 27. Europäischen Kolloquium des Netzwerks REFUTS vom 4. bis 6. Juli 2016
Im Juli 2015 nahm erstmals eine zehnköpfige Gruppe von Studierenden aus Salzburg begeistert an der jährlichen Konferenz des Europäischen Netzwerks REFUTS teil, damals in Brüssel. REFUTS ist das „Europäische Netzwerk universitärer Ausbildung in der Sozialarbeit“ ( www.refuts.eu) Die gemeinsame Aktion in 2015 hat allen Beteiligten gezeigt, wie spannend dieses ganz andere Format, sich Wissen anzueignen, sein kann. Deshalb wollen wir auch diesem Jahr wieder mit dabei sein.
Wir laden alle Studierenden herzlich ein, mit nach Toulouse zu kommen!
Tagungsthema: „Welche Rolle spielt ‚Social Engineering‘ in Europa – für Sozialarbeiter und für ‚Betroffene‘?“
Das Thema „Social Engineering“ oder – auf Französisch – „ingénierie sociale“ verweist zum einen auf eine Entwicklung in Frankreich (und teils Belgien), wo berufserfahrene Sozialarbeiter inzwischen ein entsprechendes berufsbezogenes Diplom erwerben können. Darüber hinaus sind damit aber viele Themen angesprochen, die in Europa für die Gestaltung des Sozialen zentral sind. Denn immer wieder haben verschiedene Vorstellungen Konjunktur, wie man „soziale Probleme“ verstehen, erfassen und bearbeiten kann. „Social Engineering“ ist dabei ein Vorschlag, der zum einen auf spezielle Kompetenzen von sozialarbeiterisch/sozialpädagogischen Fachkräften setzt. Zum anderen sollen diese gerade auch eingesetzt werden, um die Sicht der Betroffenen bzw. AdressatInnen – wie wir im deutschsprachigen Diskurs sagen würden – einzufangen und diese in die Gestaltung und (positive) Veränderung der sozialen Probleme einzubeziehen. Damit sind verschiedene Kernthemen angeschnitten, mit denen wir uns immer wieder beschäftigen: (A) das Verhältnis von (praktischer) Sozialpolitik und (Sozial)Pädagogik, sowie (B) das Verhältnis von Professionellen und AdressatInnen und (C) die verschiedenen Vorstellungen und praktischen Konzepte zur Gestaltung des Sozialen in ihrem Verhältnis zu politisch-ideologischen Großwetterlagen und Programmen. Ein Text, der das Kolloquium in Toulouse inhaltlich absteckt, findet sich auf Deutsch hier (PDF) bzw. auf Französisch hier (PDF).
Gemeinsame Reiseplanung
Wie schon 2015 bildet sich eine Reisegruppe, die die Reise organisatorisch vorbereiten und planen wird, also z.B. die Fahrt sowie die Unterbringung vor Ort. Unsere GastgeberInnen von der Universität Toulouse II – Le Mirail unterstützen uns dabei, z.B. durch Kontingente für günstige Übernachtungen. Ein kleiner Zuschuss kann diesmal an alle gezahlt werden, denn ansonsten müssen die Reisekosten selbst getragen werden. Die STV Pädagogik/Erziehungswissenschaft bezuschusst die Reise wieder. Die Tagung selbst ist allerdings kostenfrei – und die zentralen Veranstaltungen werden in drei Sprachen simultan übersetzt: Französisch – Spanisch – Deutsch.
Teilnahme auch für die Gewinnung von ECTS nutzen
Damit Studierende ihre Teilnahme auch in ECTS ummünzen können, bietet Eberhard Raithelhuber auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, sich in ein Proseminar (4 ECTS) einzuschreiben, welches der ECTS-Gewinnung einen offiziellen Rahmen gibt. Damit besteht die Möglichkeit, im Anschluss eine individuelle Seminararbeit im weiteren Kontext des Tagungsthemas zur Beurteilung einzureichen. Deshalb heißt das Seminar im SoSe 2016 auch „Social Engineering in Europa – Exkursion zur 27. REFUTS Kolloquium nach Toulouse“ (Nummer 645.888).
Infotreffen 16. März 2016 12h
Zur allgemeinen Information und gemeinsamen Planung der Reise findet am 16. März von 12:00 s.t. bis 13h in Raum 2.208 für alle InteressentInnen ein erster Termin statt. Wer mitfahren möchte, muss da vor Ort sein. Dort machen wir weitere Termine aus – auch für die inhaltliche Vorbereitung – und bilden Arbeitsgruppen. Natürlich berichten dabei auch einige der „Brüssel-FahrerInnen“ 2015 von ihren Eindrücken und erzählen, warum es Sinn macht, nach Toulouse zu fahren.
Was ist eigentlich REFUTS?
REFUTS ist das „Europäische Netzwerks universitärer Ausbildung in der Sozialarbeit“ (Réseau Européen de Formation Universitaire en Travail Social, www.refuts.eu ). Seit 2015 gehört auch der Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg dazu. Das überwiegend romanophone Netzwerk, das schon seit 30 Jahren zusammenarbeitet, umspannt ca. ein Dutzend Mitgliedsinstitutionen, u.a. aus Italien, Spanien, Frankreich, Belgien und Luxemburg. Als zentrale Aktivität findet einmal im Jahr an einem der Standorte ein „Colloque“ statt, eine wissenschaftliche Fachtagung zu einem aktuellen Thema. Das dreitätige wissenschaftliche Kolloquium mit Vorträgen und Workshops versteht sich als Angebot von Lehrenden für Studierende und Lehrende der Partneruniversitäten sowie für befreundete PraktikerInnen.
In Toulouse 2016 wird wieder in mindestens 3 Sprachen gearbeitet, unterstützt durch simultane und konsekutive Übersetzungen zwischen Französisch-Spanisch und Französisch-Deutsch. Aus den einzelnen Mitgliedsuniversitäten werden zwischen 5 bis 15 studentische TeilnehmerInnen erwartet. Übrigens: Auch die Studierenden von den Universitäten Zaragoza (Spanien) und Luxemburg werden kommen. Mit beiden Unis haben wir neu ab Studienjahr 2016/17 eine ERASMUS-Partnerschaft. Eine gute Gelegenheit also, auch dort andere Studierende von diesen Standorten kennenzulernen und zu befragen! Und noch was: Zeitgleich finden im Juli einige Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Toulouse statt!