
„Mentor Community Learning Spaces“ (MECLES)
Sprachliche und kulturelle Bildung in der Migrationsgesellschaft
Projektleitung
Univ.-Prof. Dr. Wassilios Baros (Bildungsforschung) & Univ.- Prof.in DDr. Ulrike Greiner (School of Education)
Inhalt
Es handelt sich um ein kontextsensibles Mentoringprogramm zur Förderung von Lerngemeinschaften mit Schüler*innen in Herkunftssprachen der Migrationsgesellschaft. Diese Lerngemeinschaften können auch digital in virtuellen Räumen/Plattformen stattfinden. Sprachbildung bezieht den kulturell und sozial verschiedenen sprachlichen Habitus, (trans)kulturelle Erfahrungsräume, kulturelles Wissen, inter- und transkulturelle Identitätsentwürfe sowie die (Trans)Kulturalität sozialer und psychologischer Faktoren von Kommunikationssituationen ausdrücklich mit ein. Dieses Projekt zielt neben der sprachlichen und kulturellen Bildung auch auf die Qualifizierung von Studierenden für den Unterricht in sprachlich/kulturell heterogenen Lerngruppen ab. Schüler*innen aus Migrantenfamilien sowie andere an Migrantensprachen interessierten Schüler*innen erhalten in den gemeinschaftlichen Lernräumen der „Salzburger Bildungslabore“ qualifizierten Unterricht in ausgewählten Herkunftssprachen und gewinnen dadurch innovative Zugänge zu Themen der eigenen Lern- und Bildungsgeschichte. Es geht um gezielte Förderung eines Gruppen-Mentoring, in dem ein/e studentische/r Mentor*in über einen längeren Zeitraum regelmäßig Schülerinnen und Schüler durch Teamteaching (TT) in Kooperation mit Lehrkräften mit Migrationshintergrund als native speaker unterrichten. Migranteneltern, Bildungsdirektion, die Studierenden und die Lehrpersonen arbeiten mit dem Projektteam eng zusammen.
Durch die Entwicklung eines Modells schulischer und kultureller Förderung in gemeinschaftlichen Lernräumen wird eine Einbindung in die universitäre Lehrer*innenbildung angestrebt.
Ziele:
- Stärkung der sprachlichen und (über-)fachlichen Kompetenz von Schüler*innen durch systematischen schulbegleitenden Unterricht
- Stärkung von Identitätsentwicklung, kommunikativen Ressourcen und Begabungen der Schüler*innen aus Sprachminderheiten
- Studierenden zu qualifizierten Mentor*innen ausbilden und Förderung ihrer migrationsgesellschaftlichen Kompetenz
- Implementierung und Verankerung des Mentoring-Projekts in der regionalen Bildungslandschaft und Vernetzung mit anderen Bildungsträgern Lerninhalte
(Sprachen): Neugriechisch und Serbokroatisch
Angewandte Methoden: Herkunftssprachlicher/Muttersprachlicher Unterricht Team-Teaching Lernsubjektorientierte Didaktik
Dieses Projekt sieht sich in der Tradition der HUBE-Studie und wird in Anlehnung an die Konzeption des Interkulturellen Schüler*innenseminars (Univ. Hamburg) entworfen.
Projektförderung
Das MECLES-Projekt (Projektstart: 9.2020) wird von den Salzburger Bildungslaboren gefördert.
Die Salzburger Bildungslabore sind ein Kooperationsprojekt von Paris Lodron-Universität Salzburg und Pädagogischer Hochschule Stefan Zweig Salzburg, gefördert vom Land Salzburg.Die Salzburger Bildungslabore entwickeln, planen, erproben und dokumentieren auf der Basis aktueller Forschung nach internationalen Standards neuartige Lehr- und Lernprozesse für das österreichische Bildungswesen. Es möchte alle hier involvierten Gruppen in konkreten Projekten ins Gespräch und auf Augenhöhe zur Kooperation bringen: Schüler*innen, Lehrer*innen, Student*innen der Lehramtsfächer, Wissenschaftler*innen aus Bildungswissenschaften, Fachwissenschaften und Fachdidaktiken. Die Salzburger Bildungslabore bündeln die wissenschaftliche und pädagogische Expertise am Standort Salzburg; es ist die einzige Institution ihrer Art in Österreich und will ein „Leuchtturmprojekt“ für neue Lehr- und Lernformen sein. Es soll einen „thirdspace“ eröffnen, in welchem neue Begegnungs- und Lernprozesse in einem außerschulischen Lernort stattfinden können. Die Salzburger Bildungslabore setzen an der Lehramtsausbildung als einer Schlüsselstelle für Innovationen im Bildungssysteman. Von hier aus werden Angebote in verschiedenen Formaten mit und für Schulen entwickelt, wobei das Labor mit seiner Expertise auch auf Anfragen, Anregungen, Bedürfnisse und Angebote aus Schule und Hochschule reagiert. Die Formate der Labore reichen von punktuellen Veranstaltungen (z.B. Diskussionsveranstaltungen) bis zu semesterlangen Kooperationen. Gelungene Projekte sollen auch in die Lehrer*innenfortbildung Eingang finden.