Aktuelle Veranstaltungen des ÖIM
Im Dezember lädt das Österreichische Institut für Menschenrechte zu zwei sehr interessanten und hochkarätig besetzten Veranstaltungen ein.
Vortrag „Grundrechte und ziviler Ungehorsam“ Dienstag, 3. Dezember 2024, 16.00 – 17.30, Universität Salzburg, UNIPARK Nonntal, HS Agnes Muthspiel
„Die Geschichte politischer wie sozialer Auflehnung ist voll von Beispielen für die gezielte Missachtung sozialer oder rechtlicher Konventionen, mit der Protest ausgedrückt werden soll. Ob Frauen in für Männer vorbehaltene Vorlesungen gehen, Schwarze mit für Weiße bestimmten Bussen fahren oder Atomkraftgegner den Transport von Atommüll stören: In allen diesen und noch viel mehr Fällen wird bewusst und meistens öffentlichkeitswirksam in aller Regel genau jene Regel verletzt, gegen die aufbegehrt wird. Die Grundrechte sind durch solche und andere Aktionen und Bewegungen errungen worden und sie dienen nicht nur historisch, sondern immer noch und aktuell unter anderem gerade dem Zweck, die Bemühung um einen stetigen friedlichen Wandel der Gesellschaft unter Schutz zu stellen.“ Univ.-Prof. Dr. Benjamin KNEIHS vom Fachbereich Öffentliches Recht der Universität Salzburg wird sich in seinem Vortrag genau mit diesen Inhalten auseinandersetzen, welche in einer anschließenden Podiumsdiskussion gemeinsam besprochen und weitergedacht werden können.
Tagung zum Tag der Menschenrechte: „GEBÄRDENSPRACHE – Das Recht auf die eigene Sprache und seine Auswirkungen“ Dienstag, 10.12.2024, 12.00 – 16.00, Universität Salzburg, Theologische Fakultät, Universitätsplatz 1, HS 101
Die Behinderung gehörloser Menschen entsteht durch zahlreiche Barrieren in der Kommunikation mit der hörenden Mehrheitsgesellschaft. Provokant gesagt: Gehörlose Menschen SIND nicht behindert, sie WERDEN behindert. Innerhalb der Gruppe von Menschen mit Behinderungen haben gehörlose Menschen insofern ein Alleinstellungsmerkmal, als ihnen eine eigene Sprache zur Verfügung steht: die Gebärdensprache. Gebärdensprachen sind in vielen Ländern weltweit bereits als eigenständige Sprachen anerkannt, so auch in Österreich seit 2005. Viele internationale Menschenrechte im Zusammenhang mit Sprache sowie ihre zahlreichen Auswirkungen sind der Gehörlosengemeinschaft in Österreich jedoch nicht zugänglich. Angesichts des Verbots der Diskriminierung aufgrund der Sprache besteht hier ein großer Nachholbedarf, nicht zuletzt im Hinblick auf das Potenzial einer Anerkennung von Gebärdensprachen als Minderheitensprachen. An diesem Diskussionsstrang knüpft die Veranstaltung an und will in einem öffentlichzugänglichen Forum mit nationalen und internationalen Expert:innen einige entscheidende Fragen erörtern. Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Gehörlosenbund statt.
Wir freuen uns sehr Sie an einem oder beiden Tagen begrüßen zu dürfen!