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PLUS: Die Universitätsbibliothek Salzburg präsentiert die Ausstellung „… gegen das Vergessen“ 30. April 1938 – 30. April 2023

Am 30. April 1938 fand auf dem Salzburger Residenzplatz die größte öffentlich inszenierte Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten in Österreich statt. 85 Jahre danach erinnert die Bibliothek der Paris Lodron Universität Salzburg an dieses Verbrechen. Die Fensterfront im Erdgeschoß der Hauptbibliothek/Hofstallgasse wird vom 30. April bis 31. Mai 2023 zum rund um die Uhr begehbaren Erinnerungspfad.

Die Begleitbroschüre zur Ausstellung liegt an den Bibliotheksstandorten kostenfrei auf und steht auch online auf dem Open Access Publikationsserver ePLUS zum Download zur Verfügung. Die Universitätsbibliothek bietet Interessierten Führungen entlang der Fensterausstellung an.

Termine:

  • Dienstag, 2.5.2023, 13:00 Uhr
  • Donnerstag, 11.5.2023, 11:00 Uhr

Dauer: ca. 45 Minuten, Treffpunkt, Eingang Hauptbibliothek, Hofstallgasse

Nähere Hinweise auf der Website der Universitätsbibliothek Salzburg unter: www.plus.ac.at/uni-bibliothek


Zusatzinformation:

In der Ausstellung »…gegen das Vergessen« thematisiert die Universitätsbibliothek die Problematik von Zensur und öffentlicher Vernichtung von Kunst und Kultur.

Bereits während des Austrofaschismus (1934-1938) entfernte man vor allem marxistische und sozialdemokratische Bücher aus den öffentlichen Büchereien. Private Haushalte wurden nach dem »Anschluss« zur Abgabe verbotener Bücher aufgefordert. Am 30. April 1938 wurden rund 1200 Bücher in die Flammen geworfen. Die »Studienbibliothek« (Vorläuferin der Universitätsbibliothek) gab keine Bücher für dieses Fanal heraus, spielte aber in den folgenden Jahren als Verwalterin von beschlagnahmten Bibliotheken eine aktive Rolle in der Kulturpolitik der Nationalsozialisten in Salzburg.

Die Universitätsbibliothek Salzburg betreibt seit 2009 NS-Provenienzforschung mit dem Ziel der Identifizierung und Restitution geraubter Bücher, Grafiken und Handschriften, die während und nach der NS-Zeit in die Bibliothek gelangten.

In einem von Ursula Schachl-Raber, Leiterin der Universitätsbibliothek Salzburg, initiierten Forschungsprojekt, kofinanziert vom Land Salzburg, wurden zwischen 2009 und 2012 rund 240.000 Bücher auf ihre Herkunft hin untersucht.

In der Publikation „Buchraub in Salzburg“ erschienen 2012 in der Buchreihe uni:bibliothek, präsentiert die Universitätsbibliothek Salzburg die wissenschaftliche Aufarbeitung ihrer Geschichte in den Jahren 1933 bis 1945 sowie erste Ergebnisse des Forschungsprojekts.

Mit 2009 wurde die NS-Provenienzforschung als eigener Forschungs- und Arbeitsbereich der Universitätsbibliothek Salzburg eingerichtet. So konnten bei etlichen Werken die oft verschlungenen Wege in die Universitätsbibliothek rekonstruiert und mit den Schicksalen von ehemaligen Besitzerinnen und Besitzern verknüpft werden. „Rückgaben geraubter Bücher, Handschriften und Grafiken zeigen unmissverständlich, dass sich die Universitätsbibliothek als Teil der Universität Salzburg ihrer Verantwortung bewusst ist und klare Zeichen der Anerkennung erlittenen Unrechts setzt,“ so Ursula Schachl-Raber.

Einen Überblick und nähere Informationen zu den bisherigen 8 Restitutionen 2012 bis 2022 finden Sie auf der Website der Universitätsbibliothek Salzburg unter: www.plus.ac.at/uni-bibliothek


Foto-Cover: © Eric Pratter

Kontakt:

Mag.a Susanna Graggaber
Universitätsbibliothek Salzburg
Tel.: +43 662/8044 – 77170 | Mobile: +43 676/7225577

Freundliche Grüße

Gabriele Pfeifer

Erinnerungspfad "... gegen das Vergessen" 1938-2023 | Sujet

HR Mag. Gabriele Pfeifer

Leitung Kommunikation und Fundraising

Paris Lodron Universität Salzburg | Abteilung Kommunikation und Fundraising

Kaigasse 4-6 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 2024

E-Mail an HR Mag. Gabriele Pfeifer

Foto: © Eric Pratter