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Was sind „Europabilder außerhalb Europas“?

Antworten anhand zweier Fotografien aus dem China des 19. Jahrhunderts

Ein Vortrag von Matthias Weiß im Rahmen der Ringvorlesung: Entangled Art Histories. Objekte – Narrative – Diskurse

Von „Europabildern“ oder gar Europabildern „außerhalb Europas“ zu sprechen, suggeriert sowohl die Unterscheidbarkeit eines Hier und eines Dort als auch die Einheit oder Stabilität des geografisch wie kulturell voneinander Abgegrenzten. Beides sind lange gültige Annahmen, die jedoch seit geraumer Zeit in Zweifel gezogen werden. Zugleich ist nicht hinläng­lich geklärt, inwieweit es möglich oder überhaupt nötig ist, auf den Begriff „Europa“ zu verzichten, weil er in je spezifi­scher Ausprägung historisch gegeben und zuweilen ganz augenscheinlich eine Folie ist, auf die in der Kunstproduktion und Kunstrezeption sehr wohl Bezug genommen wurde und bis heute wird. Wie komplex und ineinander verschränkt solche Eigen- und Fremdzuschreibungen sein können, erläutert der Eröffnungsvortrag der Ringvorlesung Entangled Art Histories anhand eines Frauenporträts aus dem Hongkonger Fotostudio Pun Lun und einer bei Peking entstandenen Landschaftsaufnahme des Engländers Thomas Child, die beide aus den Jahren um 1870 stammen.

Der Vortragende

Matthias Weiß ist Professor für Kunstgeschichte mit einem Schwerpunkt Modeme an der Paris-Lodron-Universität Salzburg und leitet ein Forschungsprojekt zu Europabildern außerhalb Europas an der Bibliotheca Hertziana -Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom. Nach seinem Studium der Architektur in München und der Kunstgeschichte in Berlin arbeitete er in verschiedenen Drittmittelprojekten, war Gastprofessor an der freien Universität Berlin sowie Mitglied der Max-Planck­Forschungsgruppe Objects in the Contact Zone. The Cross-Cultural Lives of things am Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut.

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Halle des ruhigen Meeres

Foto: Halle des ruhigen Meeres, P 4118, Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin | © Thomas Child