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#zukunftsichern: Ein gemeinsamer Appell der österreichischen Universitäten

Die Folgen der massiven Kostensteigerungen machen auch vor den Universitäten nicht halt. Grob geschätzt fehlen den österreichischen Universitäten über die aktuell laufende Budgetperiode 2022 bis 2024 mittlerweile etwa 1,2 Milliarden Euro – ohne Garantie, dass dieser Fehlbetrag nicht noch weiter steigen kann. Zum Zeitpunkt der Budgetverhandlungen mit dem Ministerium im Oktober 2021 waren die Ausmaße der Teuerung noch nicht absehbar, daher sind die aktuellen Preissteigerungen nicht annähernd gedeckt. Alle Universitäten verlangen daher nun gemeinsam, dass ihnen zumindest die de facto entstehenden, tatsächlichen Mehrkosten voll abgegolten werden, damit die Leistungen nicht zurückgefahren werden müssen.

Kein „Energie-Lockdown“
Zu den wesentlich betroffenen Bereichen Energie und Personal betont Rektor Hendrik Lehnert:

„In Bezug auf die Energiekosten wird häufig gefordert, dass durch das Absenken von Temperaturen in Innenräumen aber auch durch verstärktes Home Office und Distance Learning die Ausgaben gering gehalten werden sollen. Jedoch: Für die Erfüllung der Kernaufgaben von Universitäten in Lehre und Forschung ist ein Zusammenkommen von Studierenden und Lehrenden unabdingbar, um sich persönlich austauschen zu können. Dies ist nach den pandemiebedingten Einschränkungen der Vorjahre heute wichtiger denn je. Auch wenn die Strom- und Gaspreiszähler heiß laufen – ein „Energie-Lockdown“, nur um Kosten zu sparen, wäre kontraproduktiv und würde nicht nur die Universitäten als Forschungseinrichtungen, sondern vor allem die Studierenden in ihrem Bildungs-, aber auch biographischem Weg massiv zurückwerfen.

Auch ein Sparen bei den Personalkosten, mit 80% der größte Anteil des Budgets, wäre nicht zielführend. Universitäten leben davon, dass sie die klügsten Köpfe rekrutieren und an sich binden. Wenn wir nicht die besten Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten, schlimmstenfalls sogar einen Aufnahmestopp verhängen oder bestehendes Personal nicht weiterbeschäftigen, drohen uns mittel- bis langfristig Disruptionen, die nicht so einfach zu beheben sind. Universitäten können nicht – wie dies beispielsweise in einigen Wirtschaftszweigen möglich ist – herunter- und wieder hochgefahren werden. Wenn bestimmte (Wissens-)Felder eine gewisse Zeit nicht bestellt werden, müssen sie erst wieder mühsam urbar gemacht werden, bevor sie Früchte in Form von Antworten auf gesellschaftlich relevante Fragestellungen tragen können.

Teurer als jede Energierechnung käme es den Wirtschafts- und Innovationsstandort Österreich zu stehen, wenn die Universitäten angesichts der Inflation bankrottgespart werden. Budgetbedingte Kürzungen ziehen unweigerlich irreparable Schäden nach sich. Was in den letzten Jahren in zukunftsträchtige Strukturen und Wachstumsbereiche investiert worden ist, wäre dadurch akut gefährdet. Auch wir an der PLUS werden im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Beitrag zur Einsparung von Kosten und zum sparsamen Umgang mit Ressourcen leisten – genau dies entspricht ja auch unserer Verantwortung und gesellschaftlichen Vorbildfunktion. Allerdings können die Mehrkosten nicht kompensiert werden, wenn wir keine Unterstützung erhalten. Daher appelliere ich an die politischen Verantwortungsträger, die Mehreinnahmen durch die Inflation auch an die Universitäten weiter zu verteilen – damit die Universitäten auch weiterhin ihre volle Leistung bringen können. Ich werde mich mit meiner ganzen Kraft dafür einsetzen, dass wir als PLUS uns heute und auch in der Zukunft weiterentwickeln und wachsen werden“, so Rektor Hendrik Lehnert.

Hinweis: Im Rahmen der UNIKO Kampagne #zukunftsichern melden sich Studierende der Universität Salzburg sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Wort, unter ihnen auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrätin Andrea Klambauer. Die Videostatements sind auf Homepage der PLUS einsehbar: #zukunftsichern (plus.ac.at)

uniko

HR Mag. G. Pfeifer

Leitung Kommunikation und Fundraising

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