Körpertransformationen

Metamorphosen im wörtlichen Sinne, als überraschende Verwandlungen menschlicher Körper in andere Lebewesen, gibt es in der künstlerischen Imagination von der Antike bis zur Gegenwart, und zwar in allen Epochen und Genres. Gemeint sind originäre Neuschöpfungen unter unterschiedlichen kulturellen Bedingungen. Man denke an die Metamorphosen in Dantes Göttlicher Komödie, an die Vexierbilder des Arcimboldo, die künstlichen Menschen zwischen Romantik und Fin de siècle, an Gestaltwandel in Fantastik, magischem Realismus, Science Fiction und Cyber-Literatur. Die Forschungsaufgabe des IRCM besteht darin, zu klären, unter welchen weltanschaulichen Voraussetzungen es zur gedanklichen Vorstellung und künstlerischen Darstellung ganz unterschiedlicher Körpertransformationen kommt, welche unterschiedlichen emotionalen, kognitiven, ästhetischen Funktionen die Körpertransformationen haben und welche unterschiedlichen Bedürfnisse sie befriedigen. Weiters richtet sich das Augenmerk dieser Forschungsachse viel allgemeiner auf soziokulturelle Eingriffe in den Körper, auf Habitus und fundamentale anthropologische Kategorien (z.B. Verkleidung, Karnevalismus).

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