Ulrich Winkler Award 2025 geht an Andrea Schmuck
Die Theologin Andrea Schmuck wurde am 7. August mit dem Ulrich Winkler Award 2025 für ihre Arbeit „Glaubensraum Dialog. Zur Erkenntnistheorie des jüdisch-christlichen Dialogs“ ausgezeichnet.
Um das Jahr 2015 brach eine neue Phase des jüdisch-christlichen Dialogs an. In offiziellen Dokumenten, die das 50-jährige Jubiläum der Erklärung Nostra aetate von christlicher wie jüdischer Seite als Anlass aufgreifen, stellt sich auch die Frage nach der theologischen Dimension des jüdisch-christlichen Dialogs und der theologischen Bedeutung des Judentums für das Christentum. Das hat Auswirkungen auf die Arbeitsweisen katholischer Theologie. In ihrer Arbeit „Glaubensraum Dialog. Zur Erkenntnistheorie des jüdisch-christlichen Dialogs“ macht Andrea Schmuck auf Veränderungen traditioneller, katholisch-verfasster und lehramtlich regulierter Wissensformen im Zeichen des Dialogs aufmerksam und skizziert von dort aus eine zukunftsfähige, dialogisch verfasste, ambiguitäts- und pluralitätsfähige Epistemologie.
Die Theologin (geb. 1990) ist hauptberuflich im Erzbischöflichen Ordinariat München tätig und arbeitet nebenberuflich als Postdoc-Projektmitarbeiterin im Projekt „Theologie als Hoffnungsforschung? Auswirkungen der Klimakrise auf theologische Reflexion und religiöse Praxis“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät Salzburg. Andrea Schmuck studierte bis 2024 an der Universität Salzburg und schloss ihr Studium mit der Promotion 2025 ab. Die Preisträgerin ist seit 2015 Stipendiatin des Theologischen Exzellenzprogramms. Ihre Forschungsschwerpunkte sind theologische Epistemologie, Theologie Interkulturell sowie interdisziplinäre Themenfelder wie Theologie und Kulturtheorien, Hoffnungsforschung, Klimafolgenforschung und Environmental Humanities. Andrea Schmuck lebt mit ihrer Familie in Oberbayern zwischen Chiemsee und Salzburg.
Ulrich Winkler, geb. 1961 in Oberösterreich, war maßgeblich an der Gründung des heute international anerkannten Zentrums für Interkulturelle Theologie und Studium der Religionen (2001) beteiligt. In seiner Habilitationsschrift „Wege der Religionstheologie. Von der Erwählung zur komparativen Theologie“ (2010) widmete sich Ulrich Winkler insbesondere vergleichenden Methoden und der Theologie Israels. Diese wurden auch in dem von ihm mitentwickelten und geleiteten Universitätskurs „Spiritual Theology in the Interreligious Process“ angewendet. 2016 übernahm Winkler den Laurentius-Klein-Lehrstuhl für Biblische und Ökumenische Theologie am Theologischen Jahr in Jerusalem. Nach einer Erkrankung verstarb er am 27. Januar 2020. Mit dem von ihm initiierten und finanzierten Preis wollte er die Themen seines theologischen Forschungslebens, insbesondere die interreligiöse Verständigung, die komparative Theologie und die postkoloniale Perspektive weiter fördern.
