Student der Kommunikationswissenschaft legt erfolgreiche Politik-Karriere hin


Marvin Bergauer ist mit 23 Jahren ein echter Überflieger! Er studiert Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg und ist bereits jetzt schon sehr erfolgreich als Politiker unterwegs. Als festes Mitglied des Bundesteams einer politischen Partei leitete er erst kürzlich deren Wahlkampf bei der Nationalratswahl in Salzburg. Wie das alles neben einem Vollzeitstudium klappt, liest du im Interview.

Ich habe mich mit Marvin getroffen, um in einem persönlichen Gespräch zu erfahren, wie er seine gefühlt tausend Dinge, die es im Rahmen seiner politischen Tätigkeit zu tun gibt, unter einen Hut bekommt, und welchen Menschen er das Studium der Kommunikationswissenschaft (kurz KoWi) empfiehlt.

Kommunikationswissenschaft: Theoretischer Background und mehr

Du engagierst dich schon lange in der Politik, bist sportbegeistert, musikalisch talentiert und hast viele Interessen. Geht man von dem Klischee aus, dass nur die Leute KoWi studieren, die nicht wissen, was sie sonst machen sollen, hier meine Frage: Warum das KoWi-Studium?

Auch aus diesen Gründen. Eine böse Antwort wäre es zu sagen, weil ich neben dem Studium noch Zeit habe für andere Dinge. Aber der Wahrheit entspricht viel mehr, dass Kommunikation mit all meinen Leidenschaften zusammenhängt. Meine Leidenschaft zu reden, Dinge zu präsentieren und vorzustellen. Kommunikation ist meiner Meinung nach auch der Schlüssel um zwischenmenschlich zu überleben. Sich zu verständigen und um gewisse Dinge zu erfahren, wie Hass oder Liebe. Kommunikation ist der Schlüssel für ein zwischenmenschliches Zusammenleben. Und darum geht es ja auch im Studium Kommunikationswissenschaft.

Was konntest du aus dem KoWi-Studium für deine kommunikative Arbeit in der Politik mitnehmen?

Direkt aus dem KoWi-Studium relativ wenig, muss ich ehrlich sagen. Zu wissen und hinterfragen zu können, wie Kommunikation entsteht, stattfindet und funktioniert, hat mir auf jeden Fall geholfen. Damit findet man automatisch einen besseren Draht zu Leuten und genau das ist in der Politik ja sehr essenziell. Diese Dinge habe ich auf jeden Fall, zumindest auf einer theoretischen Hintergrundebene, durch KoWi gelernt. Aber der Löwenanteil an all dem muss die eigene Konstitution, wie Geist und Körper, sein. Und wie du einfach bist. Du kannst all das Theoretische zwar wissen und trotzdem ein sehr ruhiger, introvertierter Mensch sein. Bei mir spielt das zusammen, dass ich Theorie im KoWi-Studium gelernt habe, aber auch in der Praxis ein offener Mensch bin. KoWi hat mir den theoretischen Background eröffnet, um in der Politik besser starten zu können.

Würdest du das KoWi-Studium introvertierten Leuten dann überhaupt empfehlen?

Ich würde das gar nicht so allgemein formulieren, weil man ganz viele verschiedene Dinge mit dem KoWi-Studium machen kann. Man muss ja jetzt kein*e Nachrichtensprecher*in werden. Man kann ja alles, was mit Kommunikation zusammenhängt, machen und das ist ziemlich viel. Du kannst auch als introvertierter Mensch voll in dem Studium aufgehen. Ich glaube es hängt auch eher damit zusammen, ob du ein*e Theoretiker*in oder ein*e Praktiker*in bist. Dich kann die Theorie voll interessieren und du kannst das Wissen voll draufhaben und findest sicher einen guten Job. Dann bist du vielleicht als introvertierter Mensch nicht vor, aber hinter der Kamera und genauso gut. Da kannst du genauso in deiner Tätigkeit aufgehen. Wenn du ein*e Praktiker*in bist und auch deine kommunikativen Skills nach außen tragen willst – wie es bei mir der Fall ist – kann das aber genauso top werden.

Politiker aus Leidenschaft

Wie bekommst du Studium, den Wahlkampf zu koordinieren und jetzt auch noch deinen neuen Job im Bundesteam einer politischen Partei unter einen Hut?

Schwierig, aber es geht. Ich glaube das Zauberwort bei all diesen Dingen heißt Leidenschaft. Wenn man für Dinge Leidenschaft empfindet, dann kann man meiner Meinung nach alles schaffen. Wenn es mehr geben würde, das mir so Spaß macht, wie all diese Tätigkeiten denen ich nachgehe, dann würde ich noch mehr machen. Klar, zeitlich ist es sehr knapp bei mir. Aber es kommt mir nicht wie Arbeit vor, weil es mir Spaß und Freude macht. Wenn man in sich selbst ein Feuer für gewisse Dinge entfachen kann, dann setzen auch keine Ermüdungserscheinungen ein. Daher krieg‘ ich das alles gut und zufriedenstellend unter einen Hut.

Wie lange bist du schon politisch engagiert und wie bist du da reingekommen?

Mit 18 habe ich bei einer Veranstaltung der Partei, für die ich mich engagiere, vorbeigeschaut. Und das hat mir extrem gut gefallen. Dort waren ein paar Leute, die mich für meinen späteren Verlauf sehr geprägt haben. Mit einem dieser Menschen bin ich privat auch schon immer sehr gut klargekommen. Und er ist schon ein Mensch, der mich sehr stark motiviert hat, dass ich mehr Politisches mache. Nach kurzer Zeit habe ich mich als Landessprecher bei der Jugendorganisation aufstellen lassen, bin gewählt worden und hab‘ das dann ein Jahr lang gemacht. Irgendwann fragte mich der damalige Landesgeschäftsführer, ob ich einen Straßenwahlkampf koordinieren möchte. Natürlich habe ich da gleich zugesagt, weil ich gewusst habe, dass das eine coole Chance ist. Ich habe auch gewusst, dass es extrem viel Arbeit sein wird. Aber ich hab’s gemacht und es hat mir sehr gefallen.

Ich bin so aufgegangen in dieser Arbeit und habe das dann auch zwei, dreimal bei verschiedenen Wahlkämpfen gemacht. Ich war zwischenzeitlich Kandidat für den Gemeinderat für die Bürgerliste, wo ich Listenplatz acht erreichen konnte. Aber ich hab’s leider knapp nicht geschafft, dass ich reinkomme. Seitdem war es aber immer klar, dass, wenn Wahlkämpfe anstehen, ich immer meine Unterstützung zusage. Für das Bundesteam habe ich mich, so wie auch andere, dafür beworben. Ich bin sehr froh, dass es bei mir geklappt hat. Ich werde meine Ideen, Impulse und Ansätze reinbringen um der Partei – so gut wie es geht – helfen zu können.

Wenn du an dieser Stelle angekommen bist und nun mehr über das von Marvin erwähnte  Studium Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg erfahren möchtest, geht das übrigens ganz leicht. Lies dir einfach folgenden Artikel durch: Next Level Media Skills: der Fachbereich Kommunikationswissenschaft.

Eure Marlene

Titelbild: Redakteurin