Ein Blick hinter die Kulissen der Gründung der Fakultät für Digital and Analytical Sciences (DAS)
Mit der Gründung der Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften (DAS) setzte die Universität Salzburg ein klares Zeichen für Zukunftsfähigkeit, digitale Innovation und strukturellen Wandel. Seit dem 1. Januar 2022 bündelt die DAS-Fakultät Kompetenzen in Forschung, Lehre und Digitalisierung und gilt heute als Vorreiterin in Österreichs Hochschullandschaft.
Die Vision dazu reifte früh im Zusammenspiel von strategischem Weitblick und mutigen Reformschritten. Ein zentraler Treiber war das damalige Rektorat unter Hendrik Lehnert, das die Zeichen der Zeit erkannte: Digitalisierung, Data Science und Künstliche Intelligenz sind längst nicht mehr nur technische Disziplinen – sie sind zum Herzstück gesellschaftlicher Transformation geworden. Die Universität wollte nicht länger nur reagieren, sondern diesen Trend aktiv mitgestalten.
Von der Idee zur Institution
Bereits ab Anfang 2020 entwickelte ein strategisches Leitungsteam – u.a. mit Rektor Hendrik Lehnert und den Rektoratsmitgliedern Martin Weichbold und Nicola Hüsing – den Plan, eine eigene Fakultät zu schaffen, die diese Zukunftsthemen strukturell und inhaltlich tragen sollte. Ab Sommer 2020 hat dazu ein regelmäßiger, konstruktiver und wertschätzender Austausch mit Vertretern der Fachbereiche der zu gründenden Fakultät und Dekan Arne Bathke stattgefunden. Die Herausforderung: bereits bestehende Stärken sinnvoll zu bündeln und nachhaltig zu verankern.
Viele dieser Entwicklungen waren bottom-up entstanden: engagierte Lehrende hatten innovative Studiengänge auf den Weg gebracht, darunter die ersten österreichischen Masterstudiengänge in Data Science und in Human-Computer Interaction, den interdisziplinären Bachelorstudiengang Digitalisierung- Innovation – Gesellschaft sowie internationale Programme wie der Erasmus Mundus Copernicus Master in Digital Earth. Doch ohne geeigneten strukturellen Überbau liefen diese Initiativen Gefahr, isoliert zu bleiben.
Itzling als Wissenschaftscampus der Zukunft
Ein zweiter Anstoß kam aus der Standortentwicklung: Der Campus Itzling sollte als lebendiger Wissenschaftsstandort profiliert werden. Einrichtungen wie die Fachbereiche Informatik und Geoinformatik (Z_GIS), die Abteilung Human-Computer Interaction (HCI), sowie Chemie & Physik der Materialien in einem neu errichteten Laborgebäude waren bereits dort angesiedelt. Ein früherer Versuch, Itzling als „Science & Technology Hub“ zu etablieren, war jedoch ohne klare strukturelle Verankerung nicht tragfähig. Die neue Fakultät sollte genau hier ansetzen – und mit kohärenter inhaltlicher Ausrichtung einen vernetzten Wissenschaftsraum schaffen.
Der Gründungsprozess
Im Sommer 2020 wurde der offizielle Gründungsimpuls gesetzt. In digitalen Workshops und Meetings entstand das inhaltliche und organisatorische Konzept. Der Name war dabei Programm: DAS – Digital and Analytical Sciences. Zum 1. Januar 2022 wurde die Fakultät offiziell konstituiert – mit den vier Fachbereichen Artificial Intelligence and Human Interfaces, Geoinformatik, Informatik und Mathematik.
Stefan Lang, als Nachfolger von Arne Bathke heute Dekan der DAS-Fakultät, war ebenfalls eine zentrale Figur im Aufbauprozess. Als Professor für Geoinformatik und später Vizerektor für Digitalisierung und Internationalisierung prägte er nicht nur strategisch, sondern auch mit wissenschaftlicher Expertise die Neuausrichtung. Mit Stationen wie dem Aufbau des Forschungsbereichs am Z_GIS, zahlreiche europäische und globale Kooperationen und insbesondere der Leitung des Christian Doppler Labors GEOHUM brachte er internationale Perspektive und langjährige Erfahrung ein. Neben Arne Bathke und Stefan Lang gehörte dem ersten Dekane-Team auch Günter Maresch (Mathematik) an. Später kamen Verena Fuchsberger-Staufer (AIHI) und Sebastian Forster (Informatik) hinzu.
Lang betont, dass der Erfolg der Gründung auf zwei Säulen beruht: einerseits auf starkem Engagement und innovativen Ideen aus den Fachbereichen – andererseits auf einer klaren Vision und Umsetzungsstärke im Rektorat. Ohne diese politische und strategische Rückendeckung wäre die Fakultät nicht zustande gekommen.
Nationale Strahlkraft – internationale Sichtbarkeit
Heute gilt die DAS-Fakultät als erste thematisch fokussierte Fakultät ihrer Art in Österreich. Bereits früh wurde sie extern evaluiert und sehr positiv begutachtet. Kooperationen mit Salzburg Research, iSpace und mit allen Hochschulen am Standort, Leuchtturmprojekte wie das iDEAS:lab, das Salzburg Lab for Intelligent Data Analytics (IDA), die MINT:labs sowie das große landesgeförderte Projekt EXDIGIT oder die verschiedenen Digital-Humanities-Initiativen unterstreichen die Rolle der DAS als Impulsgeberin.
Arne Bathke und Stefan Lang ziehen ein klares Fazit: Die Gründung der DAS-Fakultät war kein bloßer Strukturwandel sondern Ausdruck einer mutigen Entscheidung, die Universität Salzburg zukunftsfähig zu machen. Oder wie Lang es formuliert: „Wir haben gemeinsam etwas umgesetzt, das notwendig war und uns heute schon national und international sichtbar macht.“
Vision und Ziele der DAS
Mit der Gründung der Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften wurde nicht nur eine strukturelle Lücke geschlossen, sondern eine klare Vision formuliert: Die DAS versteht sich als international sichtbare, thematisch profilierte Fakultät, die technologische Entwicklungen vorantreibt, aber auch kritisch reflektiert – mit dem Anspruch, digitale Antworten auf zentrale gesellschaftliche Herausforderungen zu liefern. Im Fokus steht der Aufbau eines hochinnovativen Forschungs- und Ausbildungsstandorts, der akademische Exzellenz mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet. Die DAS stärkt den Wissenschaftsraum Salzburg durch interdisziplinäre Forschung entlang des gesamten digitalen Spektrums: von mathematischen Grundlagen bis zur datenbasierten Entscheidungsunterstützung. Durch ihre thematische Schärfung, das Zusammenwirken starker Fachbereiche und die enge Vernetzung mit regionalen wie internationalen Partnern schafft sie ein einzigartiges Kompetenzzentrum – mit dem Potenzial, Salzburg zu einem sichtbaren Leuchtturm in der digitalen Wissenschaftslandschaft Europas zu machen.