Abschluss des EU-Projekts Push*Back*Lash: Salzburg als internationaler Knotenpunkt für Demokratie- und Geschlechterforschung
Univ. Prof.in Dr.in Zoe Lefkofridi: „Unser Forum hat gezeigt: Forschung muss in den Dialog gehen und praktische Lösungen anstoßen.“
Am 25. September 2025 fand an der Universität Salzburg das „Forum zu Demokratie und Geschlechtergleichstellung“ als feierlicher Abschluss des Horizon-Europe-Projekts Push*Back*Lash statt. Das Forum war Teil der Year-3-Konferenz. Es war der Öffentlichkeit gewidmet und bot Einblicke in Forschungsergebnisse, Werkzeuge und politische Empfehlungen. Neben dem Projektteam zählten zu den Teilnehmer*innen unter anderem Dr.in Marianne Schulze, Menschenrechtsberaterin und Vorsitzende des Universitätsrats Salzburg, Oriane Gilloz (Europäische Kommission), Prof.in Rina Alluri (UNESCO-Lehrstuhlinhaberin an der Universität Innsbruck) sowie Janine Heinz, MSSc vom österreichischen Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF).
Forschungsschwerpunkt: Anti-Gender-Bewegungen und Demokratie
Drei Jahre lang forschte ein internationales Team unter der Leitung von Zoe Lefkofridi, Professorin für Politik und Gender, Diversität und Gleichheit, zum „Backlash“ gegen Geschlechtergerechtigkeit und wie Demokratien darauf reagieren können. Mit dem Forum setzt Salzburg ein starkes Zeichen: Hier entstehen Impulse für globale Gleichstellungs- und Demokratieforschung.
Gleichstellung unter Druck
Während in Nordeuropa egalitäre Einstellungen weit verbreitet sind, halten sich in Süd- und Teilen Mittel- und Osteuropas veraltete Vorstellungen über die Rolle und Kompetenzen von Frauen und Männer. In Deutschland und Großbritannien sinkt zudem erstmals seit Jahren die Zustimmung zu LGBTQIA+-Rechten. Soziale Medien wie X verbreiten diskriminierende Inhalte, und Anti-Gender-Akteure setzen vernetzte Kampagnen gezielt ein. Auch die Corona-Pandemie hat Ungleichheiten verschärft.
Empfehlungen für Politik und Gesellschaft
Auf Basis ihrer Erkenntnisse formulierten die Forscher*innen von Push*Back*Lash klare Empfehlungen: Gleichstellung braucht strukturelle Reformen, die eine gerechtere Verteilung von Sorgearbeit, gleichstellungsorientierte Bildung und Schutz vor digitaler Hassrede fördern. Rechtliche Klarheit, belastbare Daten und die feste Verankerung intersektionaler Perspektiven (z.B. Frauen mit Behinderungen) in der Politik sind notwendig.
Salzburg als internationaler Forschungsstandort: Von Push*Back*Lash zu ATHENA
Das Forum machte deutlich, dass die Universität Salzburg als international vernetzter Forschungsstandort weit über die Region hinauswirkt. Aufbauend auf Push*Back*Lash entsteht nun das Salzburg Center for Intersectional Research – ATHENA. Diese neue Einrichtung verankert die Expertise zu Demokratie, Geschlecht und Intersektionalität dauerhaft und stärkt die internationale Vernetzung der Universität. Damit positioniert sich Salzburg als sichtbarer Knotenpunkt für intersektionale und internationale Gender- und Demokratieforschung.
Hier geht es zu den Fotos auf Flickr
Mehr Infos gibt es auf der Website vom Projekt Push*Back*Lash
