Atelier Gespräch: Alles Bossa Nova!
In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater
19. Mai 2025 | 18.00 Uhr | HS E.003 | Unipark Nonntal | Erzabt-Klotz-Straße 1 | A-5020 Salzburg
Inhalt des Vortrags
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Ballettdirektor und Choreografen Reginaldo Oliveira, dem Managing Director des Ballettensembles Armin Frauenschuh, dem Lateinamerikanisten Univ.-Prof. Dr. Christopher Laferl (Fachbereich Romanistik, Universität Salzburg) und den Choreografen Kristian Lever und Jonathan dos Santos
Kaum eine musikalische Strömung wird so sehr mit Brasilien assoziiert wie die Bossa Nova, die von der Mittelklassejugend Rio de Janeiros am Ende der 1950er Jahre entwickelt wurde und den Samba unter dem Einfluss des Cool Jazz in eine intimistische Ausdrucksform verwandelte. In Brasilien wird der Beginn der Bossa Nova mit der Aufnahme zweier Lieder durch den Musiker João Gilberto im Juli 1958 angesetzt: von „Chega de Saudade“ von Tom Jobim (Musik) und Vinicius de Moraes (Text) und „Bim-bom“, das von João Gilberto selbst stammte.
In der Folge erlebte diese neue Musikrichtung, die durch unaufgeregte Texte über Liebe und Sehnsucht, eingängige Melodien und komplexe Harmonien mit reduzierter Instrumentierung gekennzeichnet ist, schon in den frühen 1960er Jahren eine enorme Rezeption mit unzähligen Aufnahmen durch Stars in aller Welt. Kurz danach musste sie aber – v. a. wegen des Wegfallens der Lyrics – auch eine gewisse Verflachung zu Easy-Listening-Musik erleben.
Lässt man sich aber auf ihre Feinheiten, die subtilen Modulationen und die kunstvoll gebauten Texte ein, so kann man auch heute noch die großen ästhetischen Qualitäten der Bossa Nova schätzen. Das Salzburger Landestheater hat den finnisch-britischen Choreografen Kristian Lever, der 2019 bei einem Atelier Gespräch über seine Produktion „Framework“ beim DIALOGE Festival 2019 sprach, und den brasilianischen Choreografen Jonathan dos Santos damit beauftragt, die brasilianischen Klänge der Bossa Nova in Form eines neu entwickelten Ballettabends auf die Bühne zu bringen. Mit Spannung können zwei choreografische Handschriften erwartet werden.
Weitere Infos auf der Webseite von Plus Kultur.
