Carmen / Rosa / Boléro – ein Ballettabend voll Leidenschaft und Temperament
In Kooperation mit dem Salzburger Landestheater
Montag, 20. Oktober 2025 | 18:30 Uhr | HS E.004, UNIPARK | Erzabt-Klotz-Straße 1 | 5020 Salzburg | Austria
Univ.-Prof. Dr. Sabine Coelsch-Foisner im Gespräch mit dem Choreografen Yonggeol Kim, der Choreografin Valentina Turcu und dem Managing Director des Ballettensembles Armin Frauenschuh
Der dreiteilige Ballettabend Carmen / Rosa / Boléro widmet sich in besonderer Weise der kreativen Rezeption, indem er spanisches Flair auf die Bühne zaubert und zugleich Transmedialität mit Interkulturalität verbindet. Es ist die erste Produktion, die drei choreografische Handschriften vorstellt: Ballettdirektor Reginaldo Oliveira entwirft mit Rosa ein Ballettstück zwischen Flamenco und Pop-Klängen. Valentina Turcu, derzeit Hauschoreografin am Ballett des Slowenischen Nationaltheaters in Maribor greift die Titelfigur von George Bizets Oper Carmen (UA: 1875in Paris) in der Version von Rodion Schtschedrins Ballettkomposition aus dem Jahr 1967 auf und vergegenwärtigt ein Sujet mit großer Tradition und zugleich ein großes Vorbild: Rodion Schtschedrin, 1932 in Moskau geboren, hatte Bizets Musik für seine Frau Maya Plissezkaja, die langjährige Primaballerina des Bolschoi-Theaters, zu einer abendfüllenden Ballettmusik arrangiert.
Die Uraufführung am 20. April 1967 in Moskau war ein Skandal – ‚zu viel nackte Beine‘. Maya Plissezkaja tanzte Carmen rund 350-mal, zuletzt 1990 im Alter von 65 Jahren. Schtschedrins Carmen-Suite ist heute sein bedeutendstes Werk. Valentina Turcu enthüllt in ihrer Carmen-Choreografie das seelische Drama einer der leidenschaftlichsten, erotischsten und kühnsten Frauengestalten der Oper. Turcu begann ihre Karriere als Tänzerin bei Maurice Béjart in Lausanne und erforscht in ihren eindringlichen Kreationen mit Poesie und Intensität die Psychologie großer Stoffe derWeltliteratur – neben Carmen u.a. Hamlet, Romeo und Julia, Gefährliche Liebschaften, Onegin, Tod in Venedig, Die Kameliendame und Madame Bovary.
Auch Yonggeol Kim, der am Ballett der Pariser Oper getanzt hat und heute in seiner koreanischen Heimat große Erfolge als Choreograf feiert, stellt seine Kreation in eine große Tanztradition, die mit einem Skandal an der Pariser Oper begann: Boléro (UA: 1928 an der Pariser Oper) war ein Auftragswerk des französischen Komponisten Maurice Ravel, das der Tänzerin Ida Rubinstein gewidmet war. In der Choreografie von Bronislawa Nijinska, der Schwester des legendären Tänzers Vaslav Nijinsky, tanzte Ida Rubinstein auf einem Tisch, umkreist von 20 Männern …
Das Atelier Gespräch gibt Einblick in die Entstehung dieser drei Stücke, ihren thematischen Zusammenhalt, die künstlerischen Zugänge und unterschiedlichen ästhetischen Prägungen.
