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Veröffentlicht am
Dezember 3, 2025
Letzte Aktualisierung: Dezember 4, 2025

FOR APAC Ring-Vorlesung: „Umstrittene Lebenswelten im Risiko- und Katastrophenkontext: Das Beispiel Nepal“

PD Dr. Akad. ORätin Alexandra Titz von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Dienstag, 9. Dezember 2025 | 13:15-14:45 Uhr | Forum Asia Pacific, HS 888 | Sigmund-Haffner-Gasse 18, 3. Stock | 5020 Salzburg | Austria

Nepal ist für Viele der Innbegriff imposanter Bergwelten und kultureller Vielfalt. Trotz dieses „Reichtums“ und Fortschritten bei der Armutsbekämpfung gehört die südasiatische Bundesrepublik noch immer zu den ärmsten Ländern der Erde. Die Überlebenssicherung der Bevölkerung ist eng mit der Nutzung natürlicher Ressourcen verbunden und wird durch Umweltveränderungen und extreme Naturereignisse bedroht. Die kulturell vielfältige Gesellschaft ist hochgradig fragmentiert, was sich in massiven sozio-ökonomischen Ungleichheiten und der systematischen Exklusion bestimmter Gruppen von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen manifestiert. Dies hat zur Folge, dass Teile der Bevölkerung potenziell vorhandene Strategien zur Überlebenssicherung und Risikominderung nicht mobilisieren können oder ihnen die Möglichkeit zur Katastrophenabwehr sogar gänzlich fehlt.

Am 25. April 2015 wurde der Himalaya-Staat Nepal von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,8 erschüttert, dem am 12. Mai ein schweres Beben der Stärke 7,3 folgte. Nach offiziellen Angaben wurden mehr als 8.800 Menschen getötet und 22.300 verletzt; 882.000 Häuser wurden zerstört, 2,8 Millionen Menschen wurden obdachlos und vertrieben. Etwa 17.000 Binnenflüchtlinge (IDPs) flohen aus den am stärksten betroffenen ländlichen Regionen in das dicht besiedelte Kathmandu-Tal – und leben dort z.T. bis heute unter prekären Bedingungen. Während die Triebkräfte der Vertreibung im Falle einer Katastrophe relativ gut erforscht sind, bestehen weiterhin Unsicherheiten in Bezug auf die langfristige Vertreibung und Immobilität von Binnenvertriebenen, die (scheinbare) Unfähigkeit einiger, die Orte der Vertreibung zu verlassen, und die Gründe für das Bleiben anderer.

Der Vortrag widmet sich aus kulturgeographischer Perspektive dem Zusammenspiel von sozialer Ungleichheit und mangelnden Bewältigungskapazitäten und möchte die Komplexität von langanhaltenden und mehrfachen Katastrophenvertreibungen aufzeigen und ein besseres Verständnis für die Hindernisse, die dem Erreichen dauerhafter Lösungen im Wege stehen, vermitteln.

FOR APAC Ringvorlesung, Alexandra Titz, Bild News

Mag.a Dragana Imbric

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