Lernen ist mehr als Wissen, und Studieren ist mehr als Lernen. Das zeigte das Abschlusssymposium des vom BMFWF geförderten Projekts PLUSTRACK an der Universität Salzburg Anfang Oktober eindrucksvoll: soziale Zugehörigkeit beeinflusst Studienerfolg, Resilienz und Zukunftskompetenzen maßgeblich.

Projektleiterin Univ.-Prof. Dr. Eva Jonas eröffnete gemeinsam mit BMFWF-Sektionschef Elmar Pichl und Rektor Univ.-Prof. Dr. Bernhard Fügenschuh die Veranstaltung. Sektionschef Pichl betonte die wachsende Bedeutung demokratischer Haltungen und sozialer Kompetenzen an Hochschulen, Rektor Fügenschuh hob den Wert von Gemeinschaft im Universitätsleben hervor.

Seit 2020 wurden im Rahmen von PLUSTRACK verschiedene Beratungs- und Community-Formate entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Die Aktivitäten umfassten Mentorings, Trainings, Coachings, eine digitale Plattform für Studierende und viele Möglichkeiten zum Austausch unter Studierenden. Die zentrale Frage: Wie kann Zugehörigkeit Studierende befähigen, erfolgreich und resilient durch ihr Studium zu gehen?

Die Ergebnisse zeigen deutliche Zusammenhänge: Je stärker das Zugehörigkeitserleben, desto höher der Studienerfolg – gemessen an real erreichten ECTS. Belastungserleben und Stresserleben wirken hemmend, während Resilienzressourcen und gelungene Misserfolgsbewältigung positive Effekte zeigen. Besonders Studierende der ersten Generation profitieren von gezielter Förderung ihrer sozialen und akademischen Identität – ein zentraler Befund angesichts des aktuellen  OECD-Berichts (2025), der die starke Abhängigkeit tertiärer Bildungsabschlüsse vom Elternhaus in Österreich bestätigt.

Zudem wurde deutlich: Bedürfnisgerechte Raumgestaltung, geschlechtersensible Ansätze und das Fördern individueller Selbststeuerungskompetenzen und struktureller Resilienzressourcen tragen wesentlich zum Studienerfolg bei. Neurodivergente Studierende (z. B. mit ADHS) profitieren dabei besonders von identitätsstärkenden Interventionen.

Teile des PLUSTRACK-Projekts werden nun als dauerhafte Struktur an der Universität Salzburg etabliert – ein österreichweit einzigartiger Ansatz, der Zugehörigkeit, akademische Resilienz und Studienerfolg systemisch verbindet.

„Zugehörigkeit ist kein Nebenaspekt, sondern eine Basisressource für Bildungsgerechtigkeit und nachhaltigen Studienerfolg“, so Eva Jonas.