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Veröffentlicht am
Dezember 3, 2025
Letzte Aktualisierung: Dezember 5, 2025

Neuer Spezialforschungsbereich „EpiFlaMe“: Entzündungsgedächtnis als Schlüssel zur Krebsprävention

Mit „EpiFlaMe“ koordiniert die Universität Salzburg einen innovativen Spezialforschungsbereich (SFB), der bislang unerforschte Aspekte des „Entzündungsgedächtnisses“ – einer speziellen Form des immunologischen Gedächtnisses – im Zusammenhang mit der Krebsentstehung in den Fokus rückt. Das von Assoz.-Prof. Dr. Iris Gratz geleitete Konsortium vereint Spitzenforscher:innen der Universität Salzburg und der Medizinischen Universität Wien und steht in vollständigem Einklang mit dem Schwerpunkt der Universität Salzburg Tumorbiologie und Immunologie (CTBI), der Wissenschafts- und Forschungsstrategie 2030 sowie dem kürzlich veröffentlichten Life Sciences Masterplan des Landes Salzburg.

Chronische Entzündungen in Epithelzellen spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Karzinomen, die für rund 80 % aller krebsbedingten Todesfälle weltweit verantwortlich sind. Zellen können sich an frühere Schädigungen oder Entzündungen „erinnern“, indem epigenetische Lesezeichen auf der DNA ein sogenanntes „Entzündungsgedächtnis“ speichern. Dieses beeinflusst die spätere Reaktion des Körpers auf neue Belastungen.

Magengewebe von Patienten mit bakterieller Infektion (Helicobacter pylori)
Foto: © Universität Salzburg | Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie | Peter Krenn

Wir wissen, dass verschiedene Organe (z.B., Haut, Magen, Darm, Lunge, Leber) die Eigenschaften ihrer Zellen unterschiedlich prägen, aber wir verstehen noch kaum, wie genau die Umgebung eines Organs das Gedächtnis beeinflusst, das nach einer Entzündung in den Zellen zurückbleibt. Genau hier setzt die Arbeit des Spezialforschungsbereichs „EpiFlaMe“ an: Das Konsortium erstellt erstmals eine organübergreifende systematische molekulare Karte dieses Entzündungsgedächtnisses von Epithelzellen in verschiedenen Organen. Um das zu erreichen, vereint das „EpiFlaMe“ Konsortium Expertinnen und Experten an der Universität Salzburg und der Medizinischen Universität Wien aus den Bereichen Immunologie, Mikrobiologie, Krebsforschung und computergestützter Systembiologie. Mit Hilfe von innovativen Organoid-Zellkulturen und In-vivo-Modellen wird die organspezifische Gedächtnisbildung in Epithelien systematisch untersucht und ihre Auswirkungen auf Entzündungsprozesse und die Krebsentstehung erforscht.

Ziel des Spezialforschungsbereichs „EpiFlaMe“ ist es, die Grundlage für zukünftige Therapien zu schaffen, um chronisch-entzündliche Erkrankungen zu behandeln und die Tumorbildung organspezifisch zu hemmen.


Koordination / Kontakt:

Assoz. Prof. Dr. Iris Gratz | Biowissenschaften und Medizinische Biologie |
Hellbrunner Straße 34 | 5020 Salzburg | Austria
Tel.: +43 662 8044 5764
E-Mail:

Forschungsnetzwerk:
Universität Salzburg (Fritz Aberger, Nikolaus Fortelny, Iris Gratz, Dirk Schmidt-Arras und Silja Wessler),
Medizinische Universität Wien (Thomas Krausgruber und Philipp Starkl)

Fördervolumen: 3,8 Millionen Euro / vier Jahre Laufzeit

Dr.in Iris Gratz

Mag.a Susanna Graggaber

stv. Abteilungsleitung | Presse | Veranstaltungsorganisation

Universität Salzburg | Kommunikation und Fundraising

Kapitelgasse 6 | 5020 Salzburg | Austria

Tel: +43 6628044-2027

E-Mail an Mag.a Susanna Graggaber

Foto: © Simon Haigermoser