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Veröffentlicht am
Oktober 28, 2025
Letzte Aktualisierung: Oktober 28, 2025

Populismus und Verschwörung

Verknüpfung von Diskursen und Haltungen in vier europäischen Ländern

Ein FWF-gefördertes Projekt unter der Leitung von Universitätsprofessor Reinhard Heinisch von der Universität Salzburg untersucht, wie Populismus und Verschwörungstheorien zusammenwirken.

Ausgangspunkt ist die zunehmende Radikalisierung politischer und öffentlicher Diskurse gegenüber Wissenschaft und Expert*innen, insbesondere im Gesundheitsbereich. Ziel ist es zu verstehen, wie populistische Akteure Verschwörungserzählungen strategisch nutzen, welche Formen diese annehmen und welche Wirkungen sie entfalten. Die Forschung konzentriert sich auf vier Länder – Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich – mit besonders etablierten rechtspopulistischen Parteien.

Während das Team der Universität Lausanne populistische und verschwörungsbezogene Aussagen in Reden und Texten systematisch analysiert, untersucht die Universität Salzburg die Einstellungen der Bürger*innen. In experimentellen Umfragen wird getestet, welche Faktoren die Anfälligkeit für Verschwörungsbehauptungen rund um COVID-19 und Wissenschaft, ebenso wie Immigration und Klimawandel erhöhen.

Eine zentrale Herausforderung besteht darin, Verschwörungserzählungen und -einstellungen von anderen radikalen oder anti-etablierten Positionen analytisch zu unterscheiden. Ein weiteres Ziel unseres Projekts ist es, politische Faktoren stärker in den Vordergrund zu rücken – in einem Forschungsfeld, das bislang weitgehend von psychologischen und medienwissenschaftlichen Erklärungen dominiert wurde – und die Übertragbarkeit von Theorien zu hinterfragen, die vor einiger Zeit im angloamerikanischen Raum entwickelt wurden.

Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Zusammenspiels von Populismus, Verschwörungsdenken und Gesundheitskommunikation. Es liefert Erkenntnisse, die für Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit gleichermaßen relevant sind – insbesondere im Hinblick auf Strategien zur Eindämmung der Folgen medizinischer Verschwörungstheorien.

Mehr erfahren können Sie:


FWF-Projekt I 6035-G

Eine chaotische und schwach beleuchtete Wand, bedeckt mit einem Netz aus Schnüren, Zeitungsausschnitten und anderen Hinweisen

Univ.-Prof. Reinhard K. Heinisch

Universität Salzburg | Politikwissenschaft

Rudolfskai 42 | 5020 Salzburg | Austria

Tel: +43 662 8044-6615

E-Mail an Univ.-Prof. Reinhard K. Heinisch

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