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Veröffentlicht am
Oktober 28, 2025
Letzte Aktualisierung: Oktober 28, 2025

Salzburger Forscherin würdigt armenische Nonnenkultur in internationaler Ausstellung

Die Salzburger Armenologin Dr. Jasmine Dum-Tragut hat im renommierten Handschrifteninstitut Matenadaran in Jerewan eine außergewöhnliche Ausstellung eröffnet, die sich dem weitgehend unbekannten Erbe armenischer Nonnenklöster widmet. Unter dem Titel „Fromme Hände – Nonnenklöster-Skriptorien Südarmeniens im 17. Jahrhundert“ werden Handschriften und Installationen gezeigt, die das Leben und Wirken dieser Frauen eindrucksvoll dokumentieren.

Ausgangspunkt der Forschung ist eine bewegende Notiz aus dem Jahr 1664: Margarit, eine Nonne des heute vollständig zerstörten Klosters Shorot in Nachitschewan/Aserbaidschan, schrieb eine zutiefst bewegende Bitte am Ende ihrer Handschrift: „Gedenkt meiner, einer armseligen und bedauernswerten Schreiberin – und dann wird Gott euch eurer gedenken.“ Diese Worte inspirierten Dum-Tragut zu einer jahrelangen Spurensuche, die sie in Archive weltweit und zu schwer zugänglichen, teils bereits vergessenen und zerstörten Nonnenklöstern führte.

„Diese Nonnen waren nicht nur religiöse Persönlichkeiten, sondern auch kulturelle Trägerinnen in einer Zeit des Widerstands und der Unsicherheit“, so Dum-Tragut. Ihre Forschung zeigt, dass diese Nonnen maßgeblich dazu beitrugen, dass Klöster und Skriptorien – und damit das kirchliche und kulturelle Leben der Region – eine wahre Blüte erlebten, bevor sie in Vergessenheit gerieten. Über 40 Handschriften ermöglichen nun das Leben dieser frommen Frauen und ihrer Klöster umfassend nachzuzeichnen und in einer herausragenden Ausstellung im Matenadaran der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die feierliche Eröffnung der Ausstellung wurde von zahlreichen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Kirche besucht, darunter Österreichs Botschafter in Armenien Dr. Martin Gerschner, der die wissenschaftlichen Verdienste der Salzburger Armenologin würdigte.

In ihrer Rede appellierte Dum-Tragut eindringlich, das Erbe dieser Frauen zu bewahren und die verlassenen Klöster zu schützen. Besonders hervorgehoben wurde die Zusammenarbeit mit  Yvette Tadzharyan, Leiterin der Ausstellungsabteilung im Matenadaran, die die Forschung visuell umsetzte, sowie mit  Seda Grigoryan, Filmemacherin und Vorsitzende von Blue Shield Armenien, deren mystische Bilder die Ausstellung bereichern.

Die Ausstellung läuft bis 31. Dezember 2025 und wird durch einen reich bebilderten Katalog ergänzt. Mit dieser Ausstellung hat die Salzburger Armenologin ein weiteres bedeutendes Kapitel armenischer Geschichte geöffnet – und es für die Nachwelt bewahrt.


Titelblatt der Handschrift zu einem Zitat der Nonne Margarit aus Shorot
Foto: Titelblatt der Handschrift zum Zitat der Nonne Margarit aus Shorot, Matenadaran Codex 1735, folio 140r. | © Dum-Tragut

Kontakt
Dr. Jasmine Dum-Tragut
Leiterin ZECO Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens | Leiterin Armenische Studien | Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte, Senior scientist
Universitätsplatz 1 | 5020 Salzburg | Austria
Tel. +43 662 8044-2691 | 

Eine Gruppe von vier Frauen vor Leinwänden, die armenische Ausstellungsstücke zeigen.

Tamara Stangl, MA MA

Interne Kommunikation und Employer Branding

Universität Salzburg | Kommunikation und Fundraising

Kapitelgasse 4-6 | 5020 Salzburg | Austria

Tel: +43 662 8044-2026

E-Mail an Tamara Stangl, MA MA

Foto v.l.n.r.: Greta Gasparyan, Kunsthistorikerin am Matenadaran | Jasmine Dum-Tragut, Armenologin an der Universität Salzburg | Yvette Tadscharyan, Ausstellungsleiterin am Matenadaran | Seda Grigoryan, Filmemacherin | © Dum-Tragut