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Veröffentlicht am
Juli 8, 2025
Letzte Aktualisierung: Juli 8, 2025

U3Green Panel-Diskussion 2025

Jugendliche im Austausch mit Akteur*innen und Stakeholder*innen aus den Bereichen Wissenschaft, Stadtplanung und Politik

Das Sparkling Science 2.0-Projekt u3Green, angesiedelt am Fachbereich für Geoinformatik der Universität Salzburg, untersucht noch bis September 2025 mittels eines partizipativen Ansatzes, wie Kinder und Jugendliche Grünflächen im städtischen Raum nutzen und bewerten. Was könnte an Grünflächen verbessert werden, um mehr Entspannung, Erholung oder sportliche Aktivitäten zu fördern? Diese und ähnliche Fragen stellte das Projektteam von u3Green den beteiligten Schulklassen aus Salzburg.

Zentrale Forschungsergebnisse: Spazierengehen und Sicherheit

Urbane Grünflächen spielen eine sehr wichtige Rolle für Jugendliche, wobei sich vor allem Spazierengehen als eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen herausstellte. In Bezug auf die Ansprüche an urbanes Grün zeigte sich, dass großer Wert auf Ästhetik sowie Sicherheit gelegt wird.

Aktionstag für 150 Schüler*innen

Zum Abschluss dieses Projekts fand nun ein Aktionstag statt, dessen Highlight sicherlich das interdisziplinäre Panel war.

Dabei konnten um die 150 Schüler*innen mit ihren Lehrer*innen aus fünf verschiedenen Salzburger Schulklassen Fragen an Vertreter*innen aus Wissenschaft, Stadtplanung und Politik stellen, mit dem Ziel, einen direkten Dialog zwischen Jugendlichen und Entscheidungsträger*innen zu ermöglichen. Konkret waren dies die Salzburger Stadträtin Andrea Brandner, die Gemeinderätin Roberta Jelinek, der Gemeinderat Lukas Bernitz, die Projektmanagerin beim Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen Ing. Inge Strassl, der Soziologe Christopher Etter, MSSc sowie Michael Heinl von den Stadtgärten Salzburg.

Mehr Bäume, Grünflächen für alle, positives Beispiel Almkanal

Die Jugendlichen zeigten dabei großes Interesse, was sich an den vielen spannenden Fragen widerspiegelte. Vor allem das Thema Klimawandel stand dabei erwartungsgemäß hoch im Kurs.

So wurde etwa gefragt, warum es so wenige Bäume in der Innenstadt gibt? Hierauf antwortete Michael Heinl von den Stadtgärten Salzburg, dass dies in Innenstädten mit großen baulichen Maßnahmen verbunden sei und es an geeigneten Baumstandorten mangle.

Lukas Bernitz, Gemeinderat der Stadt Salzburg, warf außerdem als Denkanstoß die Frage auf, wie wir den öffentlichen Raum zukünftig nutzen wollen. Bleiben wir bei der autogerechten Innenstadt oder schaffen wir stattdessen mehr Platz für Bäume?

Eine weitere Frage adressierte die Thematik, wer aller die urbanen Grünflächen nutzen darf, da der Wunsch geäußert wurde, Bereiche zu schaffen, die ausschließlich für Kinder und Jugendliche sind. Michael Heinl stellte diesbezüglich klar, dass öffentliche Grünflächen immer für alle seien und nicht nur für eine ausgewählte Gruppe. Allerdings gebe es durchaus Bereiche, in denen sich vorwiegend Jugendliche aufhalten, wie etwa Skaterparks. Christopher Etter, Soziologe an der Universität Salzburg, schaltete sich in die Diskussion ein und zeigte Verständnis für den Wunsch der Jugendlichen, schloss sich allerdings grundsätzlich der Aussage von Michael Heinl an.

Ebenfalls zum psychischen Wohlbefinden äußerte sich Herr Etter, der auf die Frage, wie dieses durch die Gestaltung von Grünflächen beeinflusst wird, auf eindeutige Ergebnisse aus der Forschung verwies. So würden sich Grünflächen in der Gesamtbevölkerung positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Auch Inge Strassl, Projektmanagerin beim Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen, schloss sich dem an und berichtete aus der Praxis, dass sich Jugendliche immer in den Räumen wohler fühlen würden, an denen es Bäume gibt.

Sehr interessant war auch ein kleiner Tipp von der Salzburger Stadträtin Andrea Brandner zur Frage der Umsetzung der erhobenen Verbesserungsvorschläge, die den Almkanal als positives Beispiel hervorhob, wie sich Jugendliche selbst Flächen aneignen, also ganz unbürokratisch Fakten schaffen können.

Die Paneldiskussion verdeutlichte einmal mehr, dass Jugendliche großes Interesse an der Thematik zeigen und bereit sind, in den Austausch zu treten. Nun liegt es an den teilgenommenen Akteur*innen und Stakeholdern die Impulse bei zukünftigen Planungsprozessen zu berücksichtigen.


u3Green wird vom Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung im Programm Sparkling Science finanziert.


  • Projektleitung: Dr. Sabine Hennig | Universität Salzburg | Geoinformatik
  • Projektwebseite:  https*//u3green-zgis.hub.arcgis.com/
  • Aktionstag-Programm: u3Green_Aktionstag_2025
  • Fotoalbum auf flickr:  

Aktionstag u3Green 2025

Dr. Sabine Hennig

Universität Salzburg | Geoinformatik

Schillerstraße 30 | 5020 Salzburg | Austria

Tel: +43 662 8044-7529

E-Mail an Dr. Sabine Hennig

Foto: © Projekt u3Green