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Bilder: Luigi Caputo/Universität Salzburg

 


 

News/Aktuelles

20.01.23 Wie im Labor Verbrechen aufgeklärt werden

Janine GeissenbergerJanine Geissenberger, Dissertantin am Fachbereich. Bild: SN/Boschner

Den Todeszeitpunkt zu bestimmen ist viel schwieriger, als dies in TV-Krimis dargestellt wird. Am Fachbereich Gerichtsmedizin und Forensische Psychiatrie wird an einer neuen Methode geforscht, um durch Analysen des postmortalen Muskelproteinabbaus Rückschlüsse auf die Todeszeit ziehen zu können.

Ein Forschungsteam um Gerichtsmediziner Fabio Monticelli und den forensischen Biologen Stefan Pittner untersucht, wie lange gewisse Proteinstrukturen in der Muskulatur nach dem Tod noch erhalten bleiben bzw. wie und wann sich diese verändern. Diese neue Methode zur Todeszeitschätzung kam auch bereits bei einigen Kriminalfällen erfolgreich zur Anwendung und half die Umstände von Todesfällen aufzuklären.

Momentan beschäftigt sich die Dissertantin Janine Geissenberger im Zuge eines FWF-geförderten Forschungsprojekts mit verschiedenen Einflussfaktoren auf den Proteinabbau. So sind vor allem die Umgebungstemperatur, aber auch Lagerbedingungen, die beispielsweise die Besiedelung durch Insekten begünstigen können, ganz entscheidende Parameter. Die Wissenschaftler*innen arbeiten an einer Referenzdatenbank, um Vergleichsinformationen zu verschiedensten Szenarien zur Verfügung zu haben und kooperieren im Zuge dessen mit internationalen Forschungsgruppen.

 Artikel – Salzburger Nachrichten 20.01.23 – Wie im Labor Verbrechen aufgeklärt werden


20.07.21 Forschungsprojekt in Münster

Forschungsprojekt MünsterBilder: Janine Geissenberger

Im Zuge eines internationalen Forschungsprojekt führen Wissenschaftler*innen des IFFB Gerichtsmedizin und FB Biowissenschaften eine Freiland-Feldstudie in Münster (Deutschland) durch, bei der unter anderem postmortale Abbauprozesse von Schweinekadavern zum Zwecke der forensischen Todeszeitschätzung untersucht werden. Hierbei wurden Schweine sowohl im offenen Gelände als auch in Zelten ausgelegt und täglich über mehrere Wochen untersucht. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über postmortale Veränderungen im Abbau von Muskelproteinen geben und werden, gemeinsam mit Erkenntnissen aus der forensischen Entomologie und anderen Analysen, dazu beitragen, die derzeitigen Methoden zur Todeszeitschätzung weiter zu entwickeln.

 Fernsehbericht – Bayrischer Rundfunk – „Mit Schweine-Kadavern auf Verbrecherjagd“


21.07.20  Der letzte Tempelritter? …

Barrierefreiheit: Kurzbeschreibung des BildesBild: Jan Cemper-Kiesslich

… war Arnau de Torroja (gestorben 1184) zwar nicht aber bisher der Einzige, dessen mutmaßliches Grab bisher entdeckt wurde. Den Fund machte der Magister Templi è il Presidente dei Templari Cattolici d ́Italia Mauro Ferretti im Zuge von Renovierungsarbeiten in der Kirche San Fermo zu Verona. Unter der Leitung von Daniele Mattiangeli (FB Privatrecht) und Jan Cemper-Kiesslich (IFFB Gerichtsmedizin & FB Altertumswissenschaften) wurde im vergangenen Jahr ein interdisziplinäres, internationales Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, dessen erstes Ziel mittlerweile fast erreicht ist: Neben einer Reihe von bioarchäologischen Basisdaten und archäometrischen Befunden ist die Analyse der in den Knochen enthaltenen DNA fast abgeschlossen. Die bisherigen Ergebnisse konnten jedoch bereits Geschlecht und Sterbealter feststellen, sowie mittels einer Radiocarbon-Datierung den vermuteten Todeszeitpunkt bestätigen. In der nächsten Projektphase ist geplant, verschiedene Verwandte des Arnau zu beproben, um Material für einen DNA-Abgleich zu gewinnen, was letztendlich zur Identifizierung Gebeine aus Verona führen soll. Für die dritte Projektphase – mit rechtshistorischem Schwerpunkt – ist die Aufarbeitung der Besitzverhältnisse der Grablege in Verona sowie eine rechtshistorische Evaluierung der historischen Epoche um die Auflösung des Templerordens zu Zeit der Großen Schismas im 12. Jahrhundert geplant, dessen letzter Großmeister Arnau gewesen ist.