Contextualizating Cultures

– Languages, Performance, Heritage

KW

Contextualizing Cultures, Kulturen kontextualisieren: Forschung und Studium an unserer Fakultät eröffnen Perspektiven auf Kultur, verschiedene Kulturbegriffe und kulturelle Praktiken. Diese können performativ entstehen, sich in einer Vielzahl von Sprachen und Literaturen ausdrücken und werden historisch als kulturelles Erbe analysierbar. Das Studium kulturwissenschaftlicher Fächer schafft Orientierung und trägt zur Wissenschaft von Mensch und Geist bei. Es reflektiert grundlegende Bedingungen unseres Herkommens als Menschheit und bietet vielfältige Weisen der Weltdeutung mittels der Analyse von Kunst, Kulturerzeugnissen (Literatur, Film, TV, digitale Medien etc.) und Sprache.

Unsere Studierenden können aus einem enorm vielfältigen Studienangebot auswählen: Neben fachwissenschaftlich ausgerichteten Studien (u.a. Allgemeine Linguistik, Altertumswissenschaften, Kunst-/Musik-/Tanzwissenschaft) und Lehramtsstudiengängen auf BA- und MA-Niveau (Unterrichtsfächer Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Latein, Russisch, Spanisch) bieten wir fachübergreifende Kombinationsstudien wie z.B. den Studiengang Sprache-Wirtschaft-Kultur an.

Unsere Disziplinen zeigen in den oft problematischen Weltlagen unserer Gegenwart (Stichwort ‚Polykrise‘) kultur- und geisteswissenschaftliche Perspektiven auf. Ein tiefgehendes und systemisches Verständnis von Kultur als Praxis und Produkt in Sprache(n), Literaturen, Performanz und in der Kontextualisierung von cultural heritage u.a. mit Methoden der Digital Humanities gehört zu den Schlüsselkompetenzen der Zukunft. Die Kulturwissenschaften stellen Reflexionen und Einordnungen zum Spannungsfeld globaler und lokaler Kulturen im Angesicht von Digitalisierung, KI und Klimakrise bereit.

We welcome you – salvete – χαίρετε – soyez les bienvenus – siete i benvenuti – les damos la bienvenida – sejam bem-vindos – Добро́ пожа́ловать serdecznie witamybuďte vítán! 

Matthias Heinz (Dekan)

Begrüßung zum Studienjahr 2025-26

Hängematte
UNI Salzburg. Foto: Kolarik Andreas 11.09.2024


Liebe Kolleginnen und Kollegen an der KW,

auf diesem Wege möchte ich Sie, Angehörige der Kulturwissenschaftlichen Fakultät in wissenschaftlichen und administrativen Arbeitsbereichen, herzlich zum Beginn des Studienjahres und des Wintersemesters 2025-26 begrüßen! Ganz besonders möchte ich wiederum alle willkommen heißen, die im Laufe des letzten Studienjahres bzw. zum 1.10. ihren Dienst an einer der Organisationseinheiten neu aufgenommen haben. Es ist sehr erfreulich, dass an der KW seit den vergangenen Semestern bzw. zum beginnenden Wintersemester neu berufene Kolleginnen und Kollegen Professuren für Archäologie, Kunstgeschichte, Linguistik, Romanische (französische und italienische) Literatur- und Kulturwissenschaft innehaben und weitere Berufungsverfahren im Gange sind.    

Auch in Zeiten allgemein rückläufiger oder auf niedrigem Niveau stabiler Studierendenzahlen, die im Kontext kleinerer Generationenkohorten stehen, ist es unser Ziel, attraktiv für Studierende aus dem regionalen und überregionalen Umfeld zu sein und dies in noch höherem Maße zu werden. Die Willkommensveranstaltungen für Erstsemestrige (Welcome Day sowie Begrüßungs- und Einführungsangebote an einzelnen Fachbereichen) aber auch nach außen gerichtete Formate bieten in den kommenden Wochen und Monaten die Gelegenheit, mit unseren kulturwissenschaftlichen und zugleich transdisziplinär vernetzten Studienangeboten präsent zu sein.

Ich wiederhole Gedanken, die ich bereits vorher an dieser Stelle geäußert habe und die mir unverändert aktuell erscheinen: Zu den gegenwärtigen Krisenlagen wie auch zur Infragestellung und Umgestaltung von hergebrachten Begriffen von Bildung und insbesondere Hochschulbildung durch KI haben wir aus unseren Fächern heraus wesentliche Analysen, historische Einordnungen, Deutungsangebote und gesellschaftliche Wortmeldungen beizutragen. Insbesondere sind in unseren Fächern alle Werkzeuge vorhanden, um eigenständiges Denken, Argumentieren, Analysieren, kritische Reflexion und Abwägung sowie Grundfertigkeiten wie mündlichen und schriftlichen Ausdruck (in der Mutter- sowie verschiedenen Fremdsprachen) angehenden Akademiker und Akademikerinnen als Rüstzeug weiterzugeben. Das Vorhandensein (und die allgegenwärtige, manchmal geradezu ‚aufgedrängte‘ Nutzung) von KI mit Sprach-/Übersetzungstechnologie usw. (deren sichere Beherrschung wie auch Schwächen wir selbstverständlich ebenfalls auf fachlich höchstem Niveau reflektieren und vermitteln) kann keines dieser Instrumente eigenständigen Denkens als speziesspezifisches Proprium des Menschseins ersetzen – so wenig wie vor 140 Jahren das Aufkommen motorisierter Fortbewegungsmittel auch nur im Ansatz die Funktionalität des menschlicher Fortbewegungsapparats (also der eigenen zwei Beine…) fortentwickelte oder gar obsolet machte. Unsere einzigartige Kompetenz als geistes-/kulturwissenschaftliche und philologische Fächer zur kritischen Begleitung, Einordnung und handlungsleitenden Beratung dürfen wir nicht defensiv, sondern selbstbewusst wahrnehmen. Allzu viele vollmundige Prognosen einer selbstgewissen, sendungsbewussten (und dabei selbsternannten und nie demokratisch gewählten) Techno-Elite beruhen auf Ignoranz und schlecht verstandenen (Teil-)Lektüren, nicht zuletzt von Grundlagenwerken unserer Ressorts! Es bleibt wahr: Demokratie und Zusammenhalt bedürfen auch, ja maßgeblich der Wissenschaft. Und nicht zuletzt haben wir das Privileg, jungen Menschen in einer entscheidenden Formungsphase ihrer Biografie, die naturgemäß und gegenwärtig noch ausgeprägter mit äußeren Unsicherheiten und inneren Findungsphasen einhergeht, Orientierung und Einblicke in die Wissenschaft geben. Damit bieten wir grundlegende Sichtweisen auf unser Herkommen als Menschheit und vermitteln vielfältige Weisen der Weltdeutung mit Analysen von Kunst, Kultur und Sprache. Es ist nicht nur Pathos, wenn man sagt, dass wir durch intellektuelle Ermutigung und Ermächtigung Handlungsoptionen der forschenden Durchdringung von den weithin und zuletzt noch häufiger überfordernden Weltlagen (Stichwort Polykrise) aufzeigen dürfen.

Wir alle sind und bleiben aufgerufen, als Expertinnen und Experten vernehmbare Stimmen kultur- und geisteswissenschaftlicher Perspektiven zu sein bzw. an entsprechender Stelle die Umsetzung dieser Perspektiven in Forschung und Lehre durch wertvolle administrative Unterstützung zu ermöglichen. Ich bin überzeugt, dass wir dafür als die kulturwissenschaftliche ‚Adresse‘ dieser Universität mit den Personen, die gemeinsam diese Fakultät ausmachen, beste Voraussetzungen haben und gerufen sind, das auch in die Universität hinein und in die Gesellschaft hinaus zu kommunizieren.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen zuversichtlichen und frohgemut tatkräftigen Beginn des Studienjahres 2025-26!

Herzliche Grüße
Ihr Matthias Heinz