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Mobility Observatory Austria unterstützt Verkehrsplanung  

Die Verkehrsplanung steht vor der Herausforderung, einerseits dem Mobilitätsbedarf gerecht zu werden und andererseits die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen des Verkehrs zu minimieren. Welchen Beitrag die Erhebung und Auswertung von Mobilitätsdaten dazu leisten können und in welcher Form unterschiedliche Daten für Lagebilder der Mobilität in Österreich zusammengeführt werden können, untersucht eine Gruppe von Expertinnen und Experten im Rahmen von KOMOA.

„Umfassende Mobilitätserhebungen wurden bisher nur rund alle 10 Jahre durchgeführt“, sagt Dr. Martin Loidl vom Fachbereich Geoinformatik der Paris Lodron Universität Salzburg. Dabei werden etwa Reisezeiten oder die Wahl der Verkehrsmittel eruiert. Weitere wichtige Datenquellen seien, so Loidl, beispielsweise Verkehrskameras, Treibstoffverbrauch oder Mobilfunkdaten. „Diese Daten repräsentieren aber nur einen Teil des Mobilitätsgeschehens. Noch wenig Datenmaterial gibt es bisher zu Fußwegen oder Fahrradmobilität.“

Ziel der Wissenschaft ist es, die vorhandenen Daten zu verbinden und ein umfassendes Bild über das gesamte Mobilitätsgeschehen in Österreich zu erstellen. Ob das möglich ist und was es dafür bräuchte, soll in dem von Geoinformatiker Martin Loidl geleiteten Projekt KOMOA, festgestellt werden. Unter anderem müssen zunächst der Zugang zu den Daten und rechtliche Rahmenbedingungen geklärt werden. Die Wissenschaftler*innen sollen die Basis erarbeiten, aufgrund dessen verkehrspolitische Entscheidungen getroffen werden können. „Man muss wissen, wo etwa der Ausbau eines Radweges wirklich Sinn macht oder was passiert, wenn Straßenabschnitte für den motorisierten Individualverkehr gesperrt und in Radwege umgewandelt werden.“

Das österreichische Klimaschutzministerium (BMK) beauftragte die Paris Lodron Universität Salzburg gemeinsam mit fünf weiteren Institutionen mit der Erstellung einer Konzeptstudie für ein Mobility Observatory Austria (KOMOA). „Wir wollen weg von einer punktuellen hin zu einer kontinuierlichen Beobachtung der Mobilität, da erst dadurch dynamische Veränderungen erfasst und Maßnahmen auf ihre Wirkungen evaluiert werden können.“ erklärt Dr. Florian Aschauer vom BMK, der KOMOA seitens des Auftraggebers begleitet.

Das Mobility Observatory Austria hat die Aufgabe, die gesammelten Daten auf die Personenmobilität zu übertragen und daraus Grundlagen für die Gestaltung eines nachhaltigen Mobilitätssystems zu schaffen. „Es ist uns gelungen, gemeinsam mit den Forschungsinstitutionen Salzburg Research, Austrian Institute of Technology und tbw research, sowie den beiden Unternehmen Herry Consult und PRISMA solutions den Auftrag für diese Konzeptstudie in einem kompetitiven Verfahren zu erhalten. Wir sind froh, der Komplexität der Fragestellung mit einem derart breit aufgestellten Kompetenzpool begegnen zu können,“ führt Projektleiter Dr. Martin Loidl aus.

In den nächsten Monaten werden Daten erhoben und in einer Reihe von Workshops und Interviews evaluiert. Weiters sollen die Mobilitätsdaten mit dem tatsächlichen Bedarf abgeglichen werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Erstellung eines Konzeptes für den Aufbau eines Mobility Observatory Austria ein. Mit den Ergebnissen ist im Sommer 2023 zu rechnen. Die Konzeptstudie wird im Herbst 2023 vom Auftraggeber veröffentlicht.

KOMOA wird im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“ vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanziert.

Kontakt:

Dr. Martin Loidl | Mobility Lab

Universität Salzburg | Fachbereich Geoinformatik

Schillerstraße 30 | 5020 Salzburg

Tel.: +43 (0)662 8044 7534

E-mail: | https://mobilitylab.zgis.at/komoa

 

Team KOMOA

HR Mag. G. Pfeifer

Leitung Kommunikation und Fundraising

Paris Lodron Universität Salzburg | Abt. Kommunikation und Fundraising

Kapitelgasse 4-6 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 2024

E-Mail an HR Mag. G. Pfeifer

Foto: Expertinnen und Experten, die die KOMOA Studie erstellen: Karl Rehrl (Salzburg Research), Clemens Raffler (tbw research), Ulrike Brocza (PRISMA solutions), Roland Hackl (tbw research), Martin Loidl (Projektleiter, PLUS), Ursula Witzmann-Müller (PLUS), Rupert Tomschy (Herry Consult), Florian Aschauer (Vertreter Auftraggeber, BMK), Nik Widmann (PRISMA solutions) – von links nach rechts. Nicht im Bild: Alexandra Millonigg (Austrian Institute of Technology) | © Christian Werner, PLUS