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Geflüchtete begeistert vom MORE-Programm: „Nicht mehr nur Flüchtling“

Seit zwei Semestern läuft das MORE-Projekt an der Universität Salzburg. Das MORE-Programm ist eine Initiative der österreichischen Universitätenkonferenz und soll Geflüchteten wieder den Zugang zum universitären Umfeld ermöglichen.

In Salzburg können die MORE-Studierenden ausgewählte Lehrveranstaltungen sowie Deutschkurse besuchen, erhalten Zugang zur Bibliothek und können Sportangebote am Universitätssportinstitut nutzen. Dazu bietet die Österreichische HochschülerInnenschaft Stadtspaziergänge, ein Buddysystem und begleitende Tutorien zu den Sprachkursen des Sprachenzentrums an.

Teilnehmer der Deutschkurse am Sprachenzentrum berichten über ihre Erfahrungen mit dem Programm: „Durch das MORE-Projekt erhalten Geflüchtete Zugang zu ausgewählten Kursen aus den Bereichen Anglistik, Wirtschaft oder IT und, am wichtigsten, zu ausgezeichneten Deutschkursen. Viele AsylwerberInnen haben einen akademischen Hintergrund, mussten aber ihr Studium wegen des Krieges abbrechen.

„Ich habe englische Literatur studiert und jetzt besuche ich eine Lehrveranstaltung an der Anglistik und einen Deutschkurs. Ich hoffe, eines Tages ein ordentliches Studium abschließen zu können. Für mich ist es wichtig, wieder an eine Universität zu kommen. Die Menschen sind alle freundlich. In den Pausen habe ich immer interessante Gespräche und ich habe viele neue Leute kennen gelernt.“

Ein Kollege ergänzt: „Ich mache seit ein paar Wochen einen B1+-Deutschkurs an der Uni. Dazu kommt ein Tutorium mit zwei sehr lieben Lehrerinnen. Es gefällt mir sehr gut, weil eine freundliche Atmosphäre herrscht und die Kursmaterialien sehr praktisch und am Alltag orientiert sind. Wir haben zum Beispiel gelernt, einen Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben zu verfassen. Das braucht man, wenn man sich um eine Stelle bewirbt. Natürlich möchte ich so schnell wie möglich meine Deutschkenntnisse verbessern, weil ich einen Job finden will. Ich bin kein Schmarotzer, oder?“

Auch die übrigen Angebote des Programms werden sehr gut angenommen: „Es gibt Deutschkurse, aber auch andere Kurse, und wir können auch die Unibibliothek nutzen. Wenn man möchte, gibt es Hilfe von einem österreichischen Studenten. Das heißt Buddysystem. Ich mache jede Woche einmal Volleyball und einmal Handball. Das macht mich sehr glücklich und gibt mir das Gefühl, aktiv zu sein. Ich habe viele Freunde und Freundinnen gefunden. Es ist nett, wieder in der Universitätsatmosphäre zu sein. Wenn du an der Uni bist, bist du nicht mehr nur ein Flüchtling, sondern auch Student.“  

Infos und Kontakt: Dr. Margareta Strasser, Leiterin des Sprachenzentrums, margareta.strasser(at)sbg.ac.at | Tel: 0662-8044-4398 |   http://www.uni-salzburg.at/sprachenzentrum.  

Das MORE-Programm der Universität Salzburg wird von Prof. Dr. Erich Müller, Vizerektor für Lehre, und Erika Mourad-Granner (Assistenz Vizerektorate) koordiniert. Kontakt: Erika.Mourad-Granner(at)sbg.ac.at  www.uni-salzburg.at/more4refugees  

Foto: © Gruber/Haigermoser

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