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10 Jahre Zentrum für Ethik und Armutsforschung in Salzburg

Am Freitag, 4. März feiert das Zentrum für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg sein 10 Jahres Jubiläum mit einem Festakt und einem Symposium. Im Festvortrag spricht die renommierte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb von der BOKU Wien über „Klimawandel – ein Hobby für die Reichen auf Kosten der Armen?“.

Eines der momentan gesellschaftlich am heftigsten diskutierten Themen – „Armut und Migration“ – wird im Symposium zur Sprache kommen. Die Veranstaltungen finden auf der Edmundsburg, Mönchsberg 2, 5020 Salzburg statt.

Das Zentrum (  www.uni-salzburg.at/zea) wurde als erstes und bisher einziges universitäres Ethikzentrum im deutschsprachigen Raum eingerichtet, das sich ausschließlich sozialethischen Fragen im Kontext von Armut und sozialer Ausgrenzung widmet. Es ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung mit vielfältigen Einbindungen in internationale Netzwerke. Zugleich ist es um einen Wissenstransfer in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik bemüht. Für einen ständig steigenden Bekannheitsgrad in der Bevölkerung sorgt das 2010 gestartete Sozialfestival „Tu was, dann tut sich was“. Eine Initiative mit dem Ziel, Weltverbesserung im Kleinen anzustiften. Nach der Premiere im Salzburgischen Lungau ist das Sozialfestival nun in der vierten Runde im Mostviertel angekommen.

An der Wiege des Zentrums steht ein Armutsprojekt des Salzburger Sozialethikers Clemens Sedmak. Er hatte 2001 als erster Philosoph  und Theologe den START- Preis, den höchstdotierten und anerkanntesten Wissenschaftspreis Österreichs für Nachwuchsforscher gewonnen und diese Mittel für das Armutsprojekt eingesetzt, in dem Vertreter/innen von Philosophie, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Theologie kooperierten. Es wurden auch Kontakte zur Kirche und zu NGOs  wie der Armutskonferenz geknüpft. Seit 2006 führt das Zentrum für Ethik und Armutsforschung diese Form von interdisziplinärer Forschung und vernetzter Kooperation zu sozialethischen Fragen weiter. Ziel des „ZEA“ ist die Etablierung der Armutsforschung als eigener wissenschaftlicher Disziplin.  

Den vormittäglichen Festakt zum 10 Jahres Jubiläum am Freitag, 4. März https://online.uni-salzburg.at/plus_online/vag.detail?vid=58817 eröffnet Zentrumsgründer Clemens Sedmak mit einer  Präsentation des Zentrums ab 9 Uhr auf der Edmundsburg. Der „Vater des Zentrums“, der 2015 die Leitung an den Salzburger Sozialgeographen Andreas Koch abgegeben hat, ist u.a. auch als Professor für Sozialethik am angesehenen King´s College in London und zurzeit an der University Notre Dame in den USA tätig. Das Zentrum zählt inzwischen sechs ständige wissenschaftliche Mitarbeiter am Standort Salzburg, drei weitere Mitarbeiter sind befristet am Zentrum beschäftigt.

Nach der Präsentation des Zentrums stellt die streitbare Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, Professorin am Institut für Meteorologie der BOKU Wien  und  Leiterin des Zentrums für globalen Wandel und Nachhaltigkeit, in ihrem Festvortrag die provokante Frage „Klimawandel – ein Hobby für die Reichen auf Kosten der Armen?“ Wie Frau Kromp-Kolb ausführt, sieht sie Klimapolitik als eine große Chance die Lösung auch anderer Probleme, vor allem des weltweiten Verteilungsproblems und der Armut voranzutreiben.

Das Symposium steht unter dem Generalthema „Verwundbarkeiten“. Internationale Expert/inn/en referieren von 14 bis bis 17 Uhr zu drei ausgewählten Arbeitsbereichen des Zentrums: Armut und Migration, Armut und Kindheit, Absolute Armut. Christine Straehle, Professorin an der Universität Ottawa, Kanada, und Gastprofessorin an der Universität Hamburg, mit Arbeitsschwerpunkt globale Gerechtigkeit und Migration, spricht in ihrem Vortrag über die „Ethik der Migration. Die Perspektive des verletzbaren Subjekts“. Weitere Referenten sind der Kasseler Sozialpädagoge Mark Schrödter („Vulnerabiliät und Kindheit“) und der Innsbrucker  Wirtschafts- und Sozialhistoriker Josef Nussbaumer  („Leidenswege der Ökonomie“).

Veranstaltung: 10 Jahre Zentrum für Ethik und Armutsforschung. Festakt und Symposium. Freitag, 4. März 2016, Edmundsburg, Mönchsberg 2, 5020 Salzburg

Mag. Elisabeth Kapferer

Zentrum für Ethik und Armutsforschung

Universität Salzburg

Mönchsberg 2a

Tel: +43 664 8525451