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FWF ehrte am internationalen Frauentag zwei Geisteswissenschafterinnen der Universität Salzburg

Der Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF) ehrte Dr. Anja Burghardt und Dr. Christina Katsikadeli.

Im feierlichen Rahmen des Jesuitensaals in der Aula der Wissenschaften wurde Dr.in Anja Burghardt (Mitte) von BMWFW-Sektionschefin Barbara Weitgruber (rechts) und FWF-Vizepräsidentin Christine Mannhalter (links) geehrt | © PLUS

Die Wissenschaftlerinnen der Universität Salzburg haben im Rahmen des Elise Richter-Programmes eine Anstellung erhalten. Der FWF unterstützt damit Wissenschaftlerinnen, die das Ziel haben, sich für eine in- oder ausländische Professur zu bewerben. „Nur höchst qualifizierte Bewerberinnen erhalten eine Richter-Stelle“, betonte Vizerektorin Sylvia Hahn, die den beiden Geisteswissenschaftlerinnen herzlich gratulierte. „Diese Anstellungen werden sehr kompetitiv vergeben“, so Hahn. In diesem Jahr wurde die Feier mit dem 9. März terminlich bewusst zum internationalen Frauentag gelegt.

Christina Katsikadeli untersucht regionale Unterschiede der hellenistischen Griechischen Sprache. Sie entstanden als Folge der Tatsache, dass Griechen in unterschiedlichen Sprachgebieten lebten (Ägyptisch, Phönizisch, Hebräisch, Aramäisch und diverse anatolische Sprachen); später folgte eine Phase des intensiven Kontakts zwischen Griechisch und Latein. Die Untersuchung basiert auf repräsentativem sprachlichem Material, das aus allen Phasen der hellenistischen Koine in Ägypten und im Nahen Osten stammt.

Christina Katsikadeli studierte Germanistik, allgemeine und historisch-vergleichende Sprachwissenschaft an den Universitäten Athen und Salzburg, 2004 promovierte sie in der allgemeinen Sprachwissenschaft an der Uni Salzburg. Von 2000 bis 2010 war sie Projektmitarbeiterin und –leiterin an den FWF-Projekten zum „Lexikon des Rig Veda“ (RIVELEX).

Anja Burghardt untersucht das Zusammenspiel von von Genre und Stimme in der polnischen Literatur. Eine der Besonderheiten der polnischen Literatur ist die prominente Stellung von Drama und Reportage. Das Projekt sucht nach einem Erklärungsansatz, der auf die Darstellungsmöglichkeiten dieser beiden Gattungen wie auch jener von Lyrik und Epik/Prosa gründet. Zentrale Kategorie für einen solchen Erklärungsansatz ist die Stimme, wobei Stimme über den Erzähler hinaus auch das lyrische Subjekt, die Figuren im Drama und den Reporter umfasst.

Anja Burghardt studierte Slawistik, Philosophie und Finnougristik in Hamburg, und am King’s College London. Sie unternahm verschiedene Reisen und Sprachaufenthalte in Osteuropa, u.a. in Russland. Während dieser Jahre arbeitete sie in verschiedenen Buchhandlungen, machte Übersetzungen und unterrichtete. Weitere wissenschaftliche Tätigkeit an den Universitäten Hamburg und letztlich Salzburg, wo sie im Jahr 2009 promovierte.

Im feierlichen Rahmen des Jesuitensaals in der Aula der Wissenschaften wurde Dr. Christina Katsikadeli (Mitte) von BMWFW-Sektionschefin Barbara Weitgruber (rechts) und FWF-Vizepräsidentin Christine Mannhalter (links) geehrt | © PLUS