Pressemeldungen

International Criminal Justice“ Symposium zum 80. Geburtstag von Otto Triffterer

Die Salzburger Fakultät gratuliert ihrem berühmten Mitglied aufs Herzlichste zum runden Geburtstag! Kurt Schmoller

v.l.n.r.: Univ.-Prof. Kurt Schmoller, Peter Wilkitzki (Ministerialrat im deutschen BMJ a.D.), Prof. Otto Triffterer, Judge Anita Ušacka (IStrGH, Lettland), Prof. William A. Schabas (Galway, Irland), Prof. Roger S. Clark (New Jersey, USA), Judge Daniel D. N. Nsereko (IStrGH, Uganda), Prof. Otto Lagodny.| © Scheinast

Mit dem Rom-Statut 1998 beschlossen 120 Staaten – im Anschluss an die Internationalen ad-hoc-Tribunale für das frühere Jugoslawien und Ruanda – die Errichtung eines ständigen unabhängigen Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (IStrGH). Dieser hat nach überraschend schneller Ratifikation im Jahr 2003 seine Tätigkeit aufgenommen. Seine Zuständigkeit umfasst Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und das Verbrechen der Aggression, die (außer dem letztgenannten) im Rom-Statut näher definiert sind. In einer Review Conference in Kampala/Uganda 2010 wurde nun auch das Verbrechen der Aggression definiert; sobald die Ratifikation erfolgt ist, kann auch dieser Straftatbestand verfolgt werden.

Prof. Otto Triffterer (Studium und Assistentenzeit in Freiburg/Br., frühere Professuren in Kiel, Bielefeld und Gießen) wurde 1978 als Strafrechtsprofessor nach Salzburg berufen und hat das Renommee und Profil unserer Fakultät – als Wissenschaftler sowie als bisher zeitlängster Dekan (1993–1999) – ganz wesentlich geprägt. Generationen von Studierenden haben ihn als faszinierenden und beliebten Lehrer erlebt. Otto Triffterer hat sich nicht nur um das österreichische Strafrecht hochverdient gemacht (Lehrbuch AT 1985, 2. Aufl. 1994; mehrbändiger Salzburger Kommentar zum Strafrecht), sondern ist einer der weltweit bekanntesten Experten des Völkerstrafrechts. Der von ihm herausgegebene Kommentar zum Rom-Statut in englischer Sprache (1999, ca. 2000 Seiten) ist heute das führende Standardwerk, für die 2. Aufl. 2009 erhielt er den Jahrespreis der American Society of International Law 2009. Seit 13 Jahren leitet Otto Triffterer darüber hinaus jährliche Sommerkurse der Salzburg Law School on International Criminal Law, Humanitarian Law and Human Rights Law mit höchstrangigen internationalen Vortragenden und bis zu 100 Teilnehmern aus allen Kontinenten.

Anlässlich des 80. Geburtstags von Otto Triffterer am 11. 2. 2011 veranstaltete die Rechtswissenschaftliche Fakultät am 18. 3. 2011 ein Symposium „International Criminal Justice“ mit Top-Vortragenden aus der internationalen Wissenschaft (Roger Clark, New Jersey; William Schabas, Irland) sowie aus der Richterschaft des IStrGH (Anita Ušacka, Riga; Daniel Nsereko, Uganda). Im Mittelpunkt standen das Konzept des Völkerstrafrechts, die bisherige Tätigkeit des IStrGH, seine Perspektiven sowie die Auswirkungen der Review Conference von Kamapala. Über 75 Teilnehmer(innen) aus der Fakultät, dem juristischen Umfeld sowie dem europäischen Ausland belegten die Aktualität des Themas. Otto Triffterer unterstrich insbesondere sein Anliegen, junge Strafrechtler (die zahlreich zum Symposium erschienen waren) für das Völkerstrafrecht zu begeistern. In deren Händen liege die Zukunft einer wirksamen internationalen Strafgerichtsbarkeit, die noch mehr als heute dazu beitragen solle, dem Agieren rücksichtsloser Despoten auf rechtlicher Ebene entgegenzutreten.

Die Salzburger Fakultät gratuliert ihrem berühmten Mitglied aufs Herzlichste zum runden Geburtstag!

Kurt Schmoller

 

Gruppenfoto Edmundsburg, Salzburg, Foto: Andreas Kolarik/Repolusk, 18.03.2011