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Vortragsreihe „Gründerjahre – Kunst und Kultur in Salzburg nach 1918“

Im Rahmen der Ausstellung „Das Große Welttheater – 90 Jahre Salzburger Festspiele“ veranstaltet das Stefan Zweig Centre in Kooperation mit den Salzburger Festspielen von 2. bis. 6. August Vorträge und Diskussionen rund um das Thema Kunst und Kultur in Salzburg nach 1918.

Max Reinhardt, Gründer der Salzburger Festspiele | © Privat

Oliver Rathkolb, Professor und Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte an der Universität Wien, spricht am 4. August um 19.30 Uhr zum Thema „In Salzburg eine Triumphpforte österreichischer Kunst errichten. Der  kulturpolitische Kontext der Gründungsphase der Salzburger Festspiele.“

In welcher Verbindung stehen die kulturpolitischen Konzepte von Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt, Hermann Bahr mit ideologischen, ökonomischen und künstlerischen Traditionen und Brüchen in Österreich? Und was ist von Michael P. Steinbergs Thesen zu halten, die er in The Meaning of the Salzburg Festival dargelegt hat? Er spricht von der Ambivalenz des (gesamt)deutschen Kulturdiskurses, von der Ideologie des Barocken, die in der katholischen Kulturbewegung deutlich wird und würdigt die spezifische Rolle von Künstlern jüdischer Herkunft.

Norbert Christian Wolf, Professor für neue deutsche Literatur an der Universität Salzburg, beschäftigt sich am 5. August um 19.30 Uhr mit der Frage “Ordnungsutopie oder Welttheaterschwindel? Hofmannsthals Salzburger Festspielkonzept in seinem literatur- und ideologiegeschichtlichen Kontext.“

Die Salzburger Festspiele 2010 stehen im Zeichen des neunzigjährigen Jubiläums. Die Kontinuität von Hofmannsthals Aufruf zum Salzburger Festspielplan (1919) wird deshalb wieder behauptet. Man zitiert daraus gerne den Appell „an einen Europäismus, der die Zeit von 1750 bis 1850 erfüllt und erhellt hat“. Dieses kosmopolitisch wirkende Zitat vermittelt freilich nur einen unvollkommenen Eindruck der ideellen Hintergründe und Implikationen von Hofmannsthals Salzburger Festspielkonzept. Dessen konfliktreiche Entstehung und Entwicklung sollte man aber mit den sozial-, kultur- sowie ideologiegeschichtlichen Brüchen und Verwerfungen des frühen 20. Jahrhunderts in Verbindung bringen.

Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet die Diskussion „Hugo von Hofmannsthal – Konservative Utopie und Ästhetik des katholischen Barocks“ am 6. August um 19.30 Uhr. Es diskutieren: Ursula Renner- Henke, Professorin für Germanistik an der Universität Duisburg-Essen, Ferruccio Delle Cave, Literaturwissenschaftler und Direktor des Deutschen Gymnasiums Bozen, Mathias Mayer, Professor für Germanistik an der Universität Augsburg und Karl Müller, Professor für Germanistik an der Universität Salzburg. Moderation: Norbert Christian Wolf, Professor für neue deutsche Literatur an der Universität Salzburg.

Hugo von Hofmannsthal, der zunächst emphatisch moderne, später aber dezidiert konservative österreichische Schriftsteller war der wichtigste Vordenker der Salzburger Festspiele. LiteraturwissenschaftlerInnen aus Österreich, Deutschland und Italien werden an der Diskussion teilnehmen.

Das Stefan Zweig Centre Salzburg, Edmundsburg, Mönchsberg 2, erreichen Sie vom Toscaninihof über die Clemens Holzmeister Stiege oder mit dem Lift im Zugang zu den Altstadtgaragen.

Eintritt: € 8,00, ermäßigt € 4,00

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