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Alpensalamander – bitte melden

Ein Forschungsprojekt der Universität Salzburg freut sich auf Deine Beobachtungen!

Sie lieben verregnete Sommer und haben schon die eine oder andere Bauernregel übers Sauwetter inspiriert. Alpensalamander im Volksmund auch als Wegnarren, Wegnoxn, Wegmandl oder Hölldeixl bekannt, sind die kleinen schwarzen Lurche denen  wir immer wieder bei Regen in den Bergen begegnen. Jeder kennt die Alpensalamander jedoch wissen wir sehr wenig über ihr genaues Verbreitungsgebiet, ihr Leben und wie es um die trolligen Wegnarren bestellt ist. Ein Team der Universität Salzburg rund um Professor Robert Schwarzenbacher geht jetzt genau diesen Fragen nach.

Und zwar mit einem innovativen Ansatz  der Aufklärung, Forschung und Naturschutz verbindet und bei dem Alle mitmachen können. Es ist nämlich nicht leicht die Tiere zu finden – schon gar nicht wenn man sie sucht. Aber Jede/r von uns hat sie schon irgendwann und -wo einmal gesehen. Wenn wir nun Alle die Orte an denen wir Alpensalamander gesehen haben in eine Karte eintragen sollten wir ein sehr genaues Verbreitungsgebiet bekommen, hofft Schwarzenbacher. Die Karte findet sich unter www.alpensalamander.eu und das Eintragen der Beobachtungen geht ganz leicht. Du brauchst nur den Ort zu suchen, reinzoomen, draufklicken und das Formular ausfüllen. Auch Bilder können raufgeladen werden. Ihr könnt uns aber natürlich auch einfach anrufen.

Also alle die bei einem Spaziergang oder bei einer Wanderung den einen oder anderen Salamander zu Gesicht bekommen bitte melden und so einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Salamander beitragen! Auf www.alpensalamander.eu finden sich auch weitere Infos zu den Tieren und wie man mitmachen und ihren Lebensraum schützen kann. Je besser wir über die Tiere Bescheid wissen umso besser können wir auf sie aufpassen. Denn was wären unsere Alpen ohne ihre Alpensalamander!

In Österreich interessiert uns vor allem die Ausbreitung des Alpensalamanders in Zusammenhang mit dem Feuersalamander. Feuersalamander sind in Salzburg vom Flachgau bis zu den Kalkbergen (Tennengebirge, Hochkönig) und sogar in den Tälern am Alpenhauptkamm anzutreffen. Eine wichtige Frage unseres Forschungsprojektes ist es mit deiner Hilfe festzustellen wo wir noch Feuersalamander in den dicht besiedelten Gebieten wie der Stadt Salzburg, Linz, Innsbruck oder Wien finden. Denn da haben wir es geschafft ihren Lebensraum zu erhalten.

Was uns aber auch brennend interessiert ist die historische Entwicklung der Vorkommen. Viele ältere Menschen wissen noch von Salamandervorkommen die heute spurlos verschwunden sind ganz einfach weil man bei der intensiven Bewirtschaftung auf die Tiere vergessen hat. Daher besteht der zweite Teil dieses Projektes aus Interviews mit der lokalen Bevölkerung, wie z.B. mit Bergsteigern, Bauern, Nationalparkmitarbeitern, Jägern und Steinsuchern. „So wollen wir einen Einblick über die Entwicklung der Alpen- und Feuersalamander in den letzten 50 Jahren bekommen und das vorhandene Wissen erhalten.“

Salamander brauchen unseren Schutz

Der Alpen- sowie auch der Feuersalamander stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tiere in Österreich und sind streng geschützt. Gefahren für die Salamander (Alpen- und Feuersalamander) sind die Zerstörung ihrer Lebensräume durch intensive landwirtschaftliche Nutzung, Straßenbauten, Wildbachverbauungen und der weitverbreitete Gebrauch von Pestiziden bei der Waldwirtschaft. Untersuchungen zum Lebensraum und zur Ökologie der Salamander, sowie Maßnahmen zum Schutz haben daher höchste Priorität. Durch Kooperationen mit Schulen, Nationalparks (Nationalpark Hohe Tauern) und Museen (Haus der Natur) soll das Vorhaben die notwendige Öffentlichkeit bekommen. „Amphibienschutz ist nur durch die aktive Mithilfe der Bevölkerung möglich“, sagt Schwarzenbacher.

Der Alpensalamander

Die kleinen schwarzen Salamander sind bei uns auch unter dem Namen, Wegnox, Wegnarr, Wegmandl oder Hölldeixl bekannt. Sie sind glänzend schwarz, 8-14 Zentimenter groß, 8-14 Gramm schwer und werden bis zu 15 Jahre alt. Sie leben in unseren Bergen in Höhenlagen von 600-2500 Meter. Alpensalamander bringen bereits fertig entwickelte Jungtiere zur Welt und brauchen daher im Gegensatz zu anderen Lurchen kein Gewässer für ihre Larven. Jeder kennt den Alpensalamander, jedoch weiß die Wissenschaft noch wenig über dessen genaues Verbreitungsgebiet und seine Lebensweise. Die typischen Lebensräume des Alpensalamanders sind feuchte Almwiesen und Wälder, dort lebt er in Ritzen, Erdspalten oder Höhlen, die er nur in der Nacht oder nach Regenfällen verlässt, da er feuchte Bedingungen bevorzugt. Fühlt sich der Alpensalamander bedroht, sondert er ein weisses Sekret ab dass aber für den Menschen harmos ist.

Der Feuersalamander

ist wahrscheinlich die bekannteste Salamanderart in Europa. Er ist schwarz gefärbt mit größeren gelben manchmal auch rötlichen Flecken über den Körper verteilt. Die posierlichen Feuersalamander werden bis zu 30cm lang und 15 Jahre alt. Ihr bevorzugter Lebensraum  sind Laub- und Mischwälder, wo sie ein verborgenes Dasein unter Nischen, Totholz und im Lückensystem des Bodens führen und, ebenso wie der Alpensalamander, nur bei hoher Luftfeuchte an die Oberfläche kommen. Feuersalamander sind sehr nützlich da sie sich von kleinen Nacktschnecken Würmern und Kriechgetier ernähren.

Kontakt und Info:

Univ.-Prof. Dr. Robert Schwarzenbacher
Universität Salzburg
Billrothstraße 11, 5020 Salzburg

Tel: 0662 / 8044-7250

www.alpensalamander.eu