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Bianca Jagger fordert neuen Straftatbestand

An der Universität Salzburg präsentierte sie ihr Konzept eines Deliktes der Verbrechen gegen künftige Generationen.

Foto: Bianca Jagger und Universitätsprofessor Otto Triffterer | © Universität Salzburg/Pfeifer.

Der Menschenrechtsaktivistin Jagger geht es insbesondere um den Schutz und den Erhalt einer gesunden Umwelt. „In Ecuador hat ein internationaler Ölkonzern ganze Landstriche mit giftigen Substanzen kontaminiert. Ich habe erlebt, wie  Kinder in verseuchten Gewässern gebadet haben“,  begründet Jagger ihr Bemühen, solche Vergehen vor die Internationale Strafgerichtsgerichtsbarkeit zu bringen.

In ihrer Funktion als Vorsitzende des World Future Councils (WFC) präsentierte sie an der Universität Salzburg gestern Mittwoch ihr Konzept. Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag soll ein weiteres Delikt ahnden: „Verbrechen gegen künftige Generationen“. Alle militärischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder wissenschaftlichen Aktivitäten, die der Umwelt schaden, die Sicherheit und Gesundheit von Menschen beeinträchtigen oder Ökosysteme gefährden, sollen zum Straftatbestand erklärt werden.

Derzeit behandelt der Internationale Strafgerichtshof die Delikte Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Um die Erweiterung seiner Zuständigkeit zu erreichen, betreibt Jagger nun weltweit Informationsarbeit und bemüht sich, eine Lobby für ihr Anliegen zu bilden.  

Der World Future Council (WFC) setzt sich für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen ein. Seine 50 Mitglieder kommen aus Politik, Geschäftswelt, Wissenschaft und Kultur – und von allen fünf Kontinenten.Jaggers Gastgeber in Salzburg war Universitätsprofessor Dr. Otto Triffterer, ein renommierter Experte für internationales Strafrecht. Triffterer ist Herausgeber und Mitautor des rund 2000-seitigen „Comentary on the Rome Statute of the International Court“, einem bedeutenden Werk für die Tätigkeit des Internationalen Strafgerichtshofes. Der emeritierte Universitätsprofessor führt jährlich die „Salzburg Law School on International Criminal Law“ durch. Das ist ein zweiwöchiges Seminar für Juristen aus aller Welt und vermittelt Expertenwissen in internationalem Strafrecht, humanitärem Völkerrecht und Menschenrechten.Bianca Jagger setzt sich seit über 20 Jahren für soziale und ökonomische Gerechtigkeit und den Umweltschutz auf der ganzen Welt ein. Sie bekleidet Ämter in mehreren internationalen Menschenrechtsorganisationen (Council of Europe, Amnesty International, Human Rights Watch America) und wurde für dieses Engagement mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Right Livelihood Award“ (Alternativer Nobelpreis) im Jahr 2005. Amnesty International USA zeichnete sie mit dem „Media Spotlight Award for Leadership“ in Anerkennung ihres Einsatzes für Menschenrechte auf der ganzen Welt aus.Kontakt:

Em. O.Univ.Prof. Dr. Otto Triffterer

Universität Salzburg

Tel: 0664-73567990

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