Atelier Gespräch: Der Bart: ein Wohnzimmerstück am Wendepunkt der liberalen Welt
In Kooperation mit dem Schauspielhaus Salzburg
Dienstag, 11. März 2025 | 18.30 Uhr | Säulenfoyer, Schauspielhaus Salzburg | Erzabt-Klotz-Straße 22 | Salzburg
Universitätsprofessorin Sabine C|oelsch-Foisner im Gespräch mit dem Regisseur Jérôme Junod und dem Robert Huber, Wissenschaftler am Fachbereich Politikwissenschaft der Universität Salzburg.
Vorstellungen: 15.3. / 18.3. / 19.3. / 21.3. / 23.3. / 24.3. / 26.3. / 27.3. / 1.4. / 3.4. / 5.4. / 9.4. / 10.4. / 11.4. / 13.4. / 16.4. / 17.4. / 22.4.
Seit 2016 dreht sich unsere Welt um Populismus. Sowohl Donald Trumps Erfolg als auch das Brexit-Referendum werden häufig als zentrale Wendepunkte der liberalen Welt gesehen. In seinem Stück The Beard (ursprünglicher Titel: The Mullah of Downing Street, uraufgeführt 2019) beschwört der britisch-pakistanische Autor und Journalist Imran Yusuf auf beißend-satirische Weise den Abgesang auf den liberalen Westen.
Ruth, Kanzlerin oder Premierministerin einer westlichen Regierung steht vor der Wiederwahl, als sie erfährt, dass ihre Tochter zum Islam konvertiert ist. Als diese ihren Eltern den künftigen Schwiegersohn, den Imam Akhtar Ahmed, vorstellt, gerät deren Wohnzimmeridylle ins Wanken und Ruths Wahlkampf scheint verloren. Gespickt mit Peinlichkeiten, Tabus und politischen Unkorrektheiten schaukelt sich die Handlung zur populistischen Achterbahn auf, in der von Ausländerfeindlichkeit und Inklusion, bis Klimaschutz, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit sämtliche brisante Themen und Debatten aufblitzen. Die Politik argumentiert, wie es opportun erscheint, beliebig austauschbare Slogans künden den Bankrott liberaler Werte. So verwundert es nicht, wenn sich Konflikte in (scheinbar) theatralem Wohlgefallen auflösen, während sich der Imam als Profiteur eines irre gewordenen Mediensystems entpuppt.
Aber was ist Populismus und wieso ist er so erfolgreich? Warum finden Menschen einfache Lösungen, einen direkteren Politikstil aber auch einen Schwarz-Weiß-Blick auf die Politik so attraktiv? Und warum bröckeln liberale Demokratien unter dem populistischen Druck? Unter diesem Blickwinkel nähern wir uns im Atelier Gespräch der deutschsprachigen Erstaufführung von Imran Yusufs Zeitsatire in der Regie von Jérôme Junod.
Weitere Informationen auf der Website: https://kultur.sbg.plus/
