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Biochips: Die Zukunftstechnologie der biologischen Analyse

Heute, den 17. Oktober 2016 wurden die „spoc laboratories“ am Campus Anif eröffnet. Das neue Labor – eine gemeinsame Einrichtung der Universität Salzburg und Stratec Consumables – ist auf die Prototypenentwicklung von Biochips für die medizinische Diagnostik spezialisiert. Das ist ein wichtiger Schritt in eine innovative Zukunft.

Ein einziger Tropfen Blut – diese minimale Menge reicht, um mittels Biochips wertvolle Informationen zu gewinnen, die über Leben oder Tod entscheiden können. Mit herkömmlichen  Methoden dauert es oft Tage, um etwa eine Blutvergiftung festzustellen – mittels Biochips gelingt dies in kürzester Zeit. Gemeinsam mit Stratec Consumables forscht die Universität Salzburg in einem innovativen, offenen Labor an dieser Zukunftstechnologie der biologischen Analyse.

„Bisher brauchte jedes analytische, chemische oder klinische Problem eine maßgeschneiderte Lösung, meist mit  aufwendigen Untersuchungsgeräten“, sagt Universitätsprofessor Günter Lepperdinger, der die spoc laboratories leitet. Diese sollen durch kleinste Plastikelemente abgelöst werden, die hochstandardisiert sind und mit denen spezifische, sehr sensitive Tests durchgeführt werden können. „Wir gehen davon aus, dass wir mit einem Tropfen Blut die Möglichkeit haben, Krankheiten wie Krebs oder Altersschwäche zu diagnostizieren.“

Projektleiterin Maria Kaufmann erklärt das Produkt im Detail: „Einen Biochip kann man sich vorstellen wie ein winziges Labor. Darin sind kleine Kammern, durch die eine Flüssigkeit fließt, z. B. ein Blutstropfen. Und in jeder dieser Kammern wird der Blutstropfen auf einen ganz bestimmten Zustand hin untersucht. Hat beispielsweise jemand einen Schlaganfall, so kann man mit Biochips und Spezialgerät in kürzester Zeit über lebenswichtige Interventionen entscheiden.“

Für Rektor Heinrich Schmidinger kommt die Eröffnung der Spoc Laboratories in einer für die Universität Salzburg sehr wichtigen Phase: „Im Moment investieren wir sehr viel in die Angewandte Forschung. Sowohl in die Biowissenschaften als auch in die Chemie und Physik der Materialien.“ Letztere ziehen im Frühjahr 2017 in das große Laborgebäude in Itzling. Durch die Kooperation mit Stratec Consumables könne die Universität ihr Forschungsprofil im Bereich Life Sciences weiter stärken, so Schmidinger.

Chancen für kleine und mittlere Unternehmen

Forschungseinrichtungen und Unternehmen können Prototypen solcher hochmoderner Biochips nun am Standort Salzburg im neuen Prototypenlabor herstellen und testen lassen. Spezialisierte Fertigungstechniken und hochqualifiziertes Personal stehen für eine Kooperation zur Verfügung. Das Labor schließt dabei eine Lücke, denn es können sowohl Einzelstücke als auch Kleinserien hergestellt werden. Vom Design der Chips am PC bis zur Herstellung erster Prototypen braucht es manchmal nur wenige Tage. Zur Qualitätssicherung werden die Chips im Labor sofort getestet. Die Einsatzmöglichkeiten dieser maßgeschneiderten Produkte sind nahezu grenzenlos. 

Im neuen Labor wird von Medizinern, Biologen, Technikern und Ingenieuren intensiv an der Entwicklung und Herstellung von Biochips gearbeitet. Unterstützt werden die Spoc Laboratories vom Land Salzburg, das für den regionalen Wirtschaftsstandort klare Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten sieht. Landeshauptmann Wilfried Haslauer sieht gute Chancen in dem neuen Projekt, infolge auch für kleinere und mittlere Unternehmen. 

Professor Günter Lepperdinger | © Scheinast

Foto v.l.n.r.: Professor Günter Lepperdinger, Rektor Heinrich Schmidinger, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Christoph Mauracher (Geschäftsführer Stratec), Walter Haas (Geschäftsführer ITG) und Vizerektorin Fatima Ferreira-Briza. | © Scheinast