ETHNOFARM: Generationendynamiken und AgriTech-Transformation
ETHNOFARM ist das einzige Projekt an der Universität Salzburg, das bei der letzten Ausschreibung des 1000-Ideen-Programms des FWF für eine Förderung ausgewählt wurde. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt, das am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg angesiedelt ist und von Ricarda Drüeke und Corinna Peil geleitet wird, zielt darauf ab, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Landwirtschaft und die Generationenbeziehungen auf österreichischen Bauernhöfen zu untersuchen. Offizieller Projektbeginn war am 01. Jänner 2025.
In der Landwirtschaft, die in Österreich von einem hohen Anteil an Familienbetrieben geprägt ist, vollzieht sich derzeit ein tiefgreifender Wandel durch die zunehmende Integration von Agrartechnologien (AgriTech). AgriTech umfasst digitale Kommunikationstechnologien, Automatisierung und künstliche Intelligenz, die auf vielfältige Weise in der Landwirtschaft eingesetzt werden – von der Optimierung der Ernte über die Verbesserung des Tierwohls bis hin zur Bildung und Vernetzung der Landwirt:innen.
Die damit verbundenen Veränderungen haben auch Auswirkungen auf die Beziehungen, die Kommunikation und die Arbeitsaufteilung zwischen den Generationen, die gemeinsam auf einem Bauernhof leben und arbeiten.Das Projekt ETHNOFARM stützt sich auf ein innovatives, partizipatives und ethnografisch orientiertes Forschungsdesign, das die Stimmen der Landwirt*innen hervorheben und ihre Perspektiven sichtbar machen soll. Im Gegensatz zu vielen Studien, die sich auf die Effizienz und Ökonomisierung landwirtschaftlicher Prozesse konzentrieren, stellt dieses Projekt die Menschen und ihre Beziehungen zu ihrer materiellen und tierischen Umwelt in den Mittelpunkt der Untersuchung.
Das Forschungsteam wird interdisziplinär an der Schnittstelle von Medien- und Kommunikationswissenschaft, Agrarwissenschaft, Soziologie und Informatik arbeiten, um die Rolle digitaler Technologien in der Landwirtschaft besser zu verstehen. Dabei wird erforscht, wie Organisation und Innovation auf den Bauernhöfen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden und wie die verschiedenen Generationen in diesem Kontext digitale Technologien und Automatisierungstechnik adaptieren und nutzen.
Die gewonnenen Erkenntnisse zum Zusammenspiel von digitalem Wandel, traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken und generationenübergreifender Kommunikation sollen helfen, transformative Veränderungen in der Landwirtschaft anzustoßen. Sie bieten somit eine Grundlage, um politische Debatten und Forschungsansätze zu Themen wie Technologieakzeptanz und ländliche Entwicklung neu zu gestalten und eine zukunftsorientierte, inklusive Landwirtschaft in Österreich zu fördern.
Kontakte:
- Assoz. Prof.in Dr.in
