Ikonographie, die Deutung von Bildthemen und Bildinhalten, ist für manchen Laien ein sperriger Begriff. Dr. Klara Lindnerova hat uns jedoch in einer Vorlesung und einem Proseminar die Vorgangsweise nähergebracht und wir konnten das erworbene Wissen im Feldversuch auf unserer 4-tägigen Pragexkursion anwenden.

Alle Mitglieder unserer Gruppe aus 13 Studenten waren perfekt auf ihre zugeteilten Referate vorbereitet. Es gab zwei Schwerpunkte, nämlich das Mittelalter in der Zeit von Kaiser Karl IV (1316-1378), sowie die Zeit nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 im 30-jährigen Krieg, in der die kaiserliche katholische Liga den Sieg davontrug, was eine rege Bautätigkeit im Stil des Barocks auslöste. Mittelalterliche Kunst fanden wir in Museen und Kirchen auf Tafelbildern, Tympana und Wandfresken. Dazu besuchten wir das Museum für mittelalterliche Kunst im Agneskloster, die Teynerkirche am Altstädter Ring und die Kirche St. Maria Schnee.  Am Hradschin haben wir das Museum im Palais Schwarzenberg, den St. Veitsdom, das romanische St. Georgskloster und den alten Königspalast besichtigt. Auch die Renaissance mit dem Bau der Loretokapelle im Kapuzinerkloster war vertreten, die eine Nachbildung der Casa Santa in der italienischen Gemeinde  Loreto darstellt. Das Barock, das nach der Schlacht am Weißen Berg getragen von italienischen Baumeistern in Prag ankam, hat Prag stark geprägt. Sowohl der Profanbau des Palais Waldstein, insbesondere mit der Sala Terrena und den Bronzefiguren von Adrian de Vries im Garten, aber auch Sakralbauten wie die prächtige Jesuitenkirche St. Nikolaus mit der beeindruckenden Ausstattung standen am Programm, ebenso wie die Kirche Maria vom Siege mit dem Prager Jesulein.

Insgesamt war es eine sehr gelungene, von Klara bestens vorbereitete Exkursion, die den Blick auf Goldenen Stadt und ihre Kunst weitete. Alle Referate sind noch als schriftliche Hausaufgabe abzugeben.

Text: Ingrid und Manfred Bauer
Fotos: Exkursionsteilnehmer:innen