16./17. Jänner 2025 | Universität Wien

Im Jänner trafen sich in Wien Kirchenhistoriker:innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, um aus historischer und ökumenischer Perspektive der Frage nachzugehen, was tatsächlich im Jahre 1054 – dem Jahr der Trennung in Ost-/Westkirche – geschehen ist, denn: neue Forschungsergebnisse lassen dieses „Schisma“ in einem anderen Licht erscheinen, was für die ökumenischen Beziehungen heute eine neue Ausgangsposition und hoffnungsvollere Perspektiven bedeuten kann.

Die Veranstaltung wurde von verschiedenen Vertretern begleitet: so hielt S.Em. Kardinal Kurt Koch als Präsident des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen einen Festvortrag mit dem Titel „Auf dem Weg zur Wiedergewinnung der Einheit in der Kirche zwischen Ost und West“. Grußworte ergingen von S.E. Diözesanbischof Manfred Scheuer (Linz), der als Referatsbischof für Ökumene in der Österreichischen Bischofskonferenz tätig ist, Arsenios Kardamakis (Wien), dem Metropoliten von Austria sowie Exarch von Ungarn und Mitteleuropa und Botschafter Clemens Koja (Wien) in seiner Funktion als Präsident von Pro Oriente.

Auch Univ.-Prof. Dr. Dietmar W. Winkler, gegenwärtig Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg und u.a. Konsultor im Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen, hielt einen Vortrag mit dem Thema „Für Versöhnung und gemeinsames Vertrauen: Patriarch Athenagoras, Kardinal König und die ‚Aufhebung‘ der Anathemen von 1054“.

Winkler, der an Konzeption und Organisation des Symposiums beteilgt war, forscht und lehrt am Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte der Universität Salzburg inter alia zu Ostkirchen und ökumenischen Beziehungen; jüngst erschien im Herder-Verlag zusammen mit dem Kirchenhistoriker und Patrologen Prof. Dr. Christian Lange (Würzburg), dem Ostkirchenkundler Prof. Dr. Karl Pinggéra (Marburg) sowie Prof. Dr. Hacik Gazer (Erlangen/Nürnberg), der zu Geschichte und Theologie des christlichen Ostens forscht, das Handbuch „ Die katholischen Ostkirchen. Herkunft – Geschichte – Gegenwart“ – ein Band in dem internationale Wissenschafter:innen dem reichen ostkirchlichen Erbe in verschiedenen Traditionen Rechnung tragen und das Wissen über die Kirchen des Ostens kompakt und an einem Ort verfügbar machen.

Das Symposion zeigt das Interesse der westlichen und östlichen Kirchen, trotz Hindernissen, den Weg nicht bloß nebeneinander, sondern miteinander zu gehen.

Österreichische Medien berichteten – weitere Informationen gibt es hier.