KI und Spracherwerb – das Österreichische Sprachenkomitee (ÖSKO) tagte am 11. Dezember 2025 an der Universität Salzburg
Das Österreichische Sprachenkomitee (ÖSKO) ist eine sprachenpolitische Drehscheibe für Ideen, Innovationen und Kooperationen in Österreich. Als offenes Netzwerk vereint es rund 60 Partnerorganisationen aus Bildung, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft – ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges Gremium. Im Auftrag des Bildungsministeriums bringt das ÖSKO regelmäßig Menschen aus unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern zusammen: Vertreter*innen der Elementarpädagogik treffen auf Sozialpartner, Wissenschafter*innen auf Lehrende, Bildungsdirektionen auf Sprachbeauftragte des Bundesheeres. Was alle verbindet, ist das gemeinsame Engagement für sprachliche Vielfalt in Bildung und Gesellschaft. Das Netzwerk lebt von der aktiven Mitwirkung seiner Partner und lädt alle ein, die Zukunft des Sprachenlernens und -lehrens in Österreich mitzugestalten.
Der jüngste ÖSKO-Tag fand im Senatssitzungssaal der Universität Salzburg statt. Im Zentrum stand der Austausch über die sprachpolitischen Konsequenzen von KI an der Schnittstelle von Mehrsprachigkeit und Didaktik. Nach der Eröffnung durch Vertreter*innen des Bildungsministeriums, des Österreichischen Sprachen-Kompetenz-Zentrums und der Universität Salzburg durch Vizerektorin Michaela Rückl präsentierte das Ministerium Neuigkeiten aus der Bildungspolitik v.a. hinsichtlich des neuen Deutschfördermodells sowie des Minderheitenschulwesens. Einen thematischen Schwerpunkt bildete der Beitrag von Eva Vetter und Stefanie Cajka (Universität Wien), die das Potenzial von KI für Minderheitensprachen beleuchteten und aufzeigten, welche Voraussetzungen notwendig sind, um diese Technologien verantwortungsvoll und im Sinne lebendiger Mehrsprachigkeit zu nutzen.
Im weiteren Verlauf wurden die mehrsprachigen KI-Tools der Europäische Kommission vorgestellt, die europaweit im Bildungsbereich eingesetzt werden können. Es folgten Einblicke in Projekte innerhalb des ÖSKO-Netzwerks, darunter die Entwicklung des neuen Unterrichtsgegenstandes „Internationale Kommunikation mit Fokussprache“, an dessen Entwicklung Michaela Rückl maßgeblich beteiligt ist. Dieses Fach wird im Rahmen des neuen HAK-Lehrplans eingeführt und nutzt digitale sowie KI-basierte Tools, um den Erwerb einer zweiten Fremdsprache zu unterstützen und Mehrsprachigkeit zu fördern. Ein Ressourcenpool bot Gelegenheit, Neuigkeiten aus den eigenen Organisationen zu teilen, gefolgt von einem Vortrag zur Nutzung von KI als mehrsprachige Konversationspartnerin im Sprachunterricht.
Der ÖSKO-Tag zeigte einmal mehr, wie wertvoll dieses Netzwerk für die österreichische Bildungslandschaft ist: Er brachte zentrale Akteur*innen zusammen, förderte den Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Verwaltung und setzte wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Mehrsprachigkeit und KI im Bildungsbereich. Mit einem Ausblick auf das kommende Jahr und einem offenen Ausklang beim Sprachentreff der Universität Salzburg fand eine inspirierende und zukunftsgerichtete Veranstaltung ihren Abschluss.
