Am 4. Juni 2025 widmete sich ein eindrucksvoller Vortragsabend in der Universitätsbibliothek Salzburg dem Leben und Wirken von Jeanne Peyrebère Marquise de Guilloutet (1875–1961). Anlass war der 150. Geburtstag dieser bemerkenswerten Frau, die nicht nur als erste Dozentin an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg Geschichte schrieb, sondern sich auch in besonderer Weise um den französisch-österreichischen Kulturaustausch verdient gemacht hat.

Andreas Rotheneder, Leiter der Universitätsbibliothek, eröffnete den Abend mit einer einführenden Begrüßung und betonte die Notwendigkeit, Frauen wie die Marquise stärker ins historische Bewusstsein der Stadt zu rücken. Im Anschluss zeichnete Christoph Brandhuber (Universitätsarchiv & Bibliothekssammlungen) in seinem Vortrag „Die Marquise von Salzburg“ ein facettenreiches Bild ihrer Persönlichkeit – zwischen intellektuellem Freigeist, gesellschaftlicher Grenzgängerin und engagierter Kulturvermittlerin.

Michaela Essler (Provenienzforschung) widmete sich dem bibliophilen Erbe der Marquise und beleuchtete die Hintergründe ihres eindrucksvollen Buchbestandes, der heute Teil der Salzburger Universitätsbibliothek ist. Die europäische Dimension ihres Lebens wurde schließlich durch Peter Lechenauer, Honorarkonsul Frankreichs in Salzburg, in einem Beitrag aus französischer Perspektive gewürdigt.

Den Abschluss bildete ein nachdenkliches Schlusswort von Dietmar W. Winkler, Dekan der Theologischen Fakultät, der die historische Bedeutung Jeanne Peyrebères für die Universität und die Rolle von Frauen in der Wissenschaft betonte.

Die Veranstaltung wurde durch eine begleitende Ausstellung in der Bibliotheksaula ergänzt. Ein Fensterpfad mit Kurztexten entlang der Hofstallgasse bietet darüber hinaus bis Mitte Juli spannende Einblicke in das außergewöhnliche Leben einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war.

Eine begleitende Informationsbroschüre (de/fr) fasst die Inhalte der Vorträge sowie zentrale Ausstellungselemente zusammen. Sie steht allen Interessierten kostenlos an den Bibliotheksstandorten zur Verfügung – ebenso über den  ePLUS-Dokumentenserver der Universität Salzburg.

_{v.l.n.r. Andreas Rotheneder (Leitung Universitätsbibliothek Salzburg), Dietmar W. Winkler (Dekan der Theologischen Fakultät), Michaela Essler (Provenienzforschung),
Christoph Brandhuber (Universitätsarchiv & Bibliothekssammlungen), Peter Lechenauer (Honorarkonsul Frankreichs in Salzburg)}