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Sonnblick Projekt

Das Sonnblick Observatorium ist eine wissenschaftliche Feldstation in den Zentralalpen auf 3106 m.ü.M., die 1886 gegründet wurde und sich auf wetterbezogene Fragen konzentriert, aber auch andere Projekte durchführt. Die Station arbeitet derzeit am Aufbau eines Programms zur Überwachung der biologischen Vielfalt, genannt LTER (Long-Term Ecosystem Research). Über hochalpine Ökosysteme ist aufgrund der methodischen und technischen Herausforderungen nur wenig bekannt. Daher hat die Universität Salzburg ein Masterprojekt gestartet, das Aufschluss über Arthropodengemeinschaften geben soll.

Es werden verschiedene Fallensysteme getestet, um quantitative und qualitative Informationen zu gewinnen und um herauszufinden, welche Methoden für diese rauen und sehr variablen Bedingungen geeignet sind. Die starken Winde in hochalpinen Gebieten sind ein großes Problem, aber auch eine Möglichkeit für insektenfressende Arten wie Vögel und Fledermäuse, da Insekten – tot oder lebendig – durch Windströmungen nach oben getrieben werden können. Außerdem wandern einige Insekten zu bestimmten Zeiten des Jahres über die Alpen, weshalb wir während der Probenahmezeit möglicherweise wandernde Schmetterlinge oder Falter beobachten können.

Zum Einsatz kommen eine Malaise-Falle, eine Kreuzfensterfalle (mit verschiedenen Lichtquellen während der Nacht), fünf Schneetransekte, die zweimal am Tag beprobt werden, und fünf Fallgrubenfallen. Diese Proben werden in Ethanol aufbewahrt, um sie später mit einem Stereomikroskop zu identifizieren. Darüber hinaus nimmt eine horizontal angebrachte Kamera mit Blitzlichtfotografie in 5-Minuten-Intervallen Bilder von fliegenden Insekten am Nachthimmel auf.

Dieses Masterprojekt zielt auf die Erfassung der Arthropodenvielfalt ab und wird untersuchen, welche und wie Umweltbedingungen die Abundanz, den Artenreichtum und die Zusammensetzung von Arthropodengemeinschaften in den österreichischen Alpen beeinflussen, wobei auch ein zeitlicher Effekt berücksichtigt wird. Zusätzlich wird ein Ausblick darauf gegeben, ob Fledermäuse mit dem vorhandenen Nahrungsangebot überleben können .

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Assoz. Prof. Dr.in Jana Petermann

Fachgebiet Gemeinschaftsökologie & Biodiversität

Fachbereich Umwelt & Biodiversität | Universität Salzburg PLUS

Hellbrunnerstraße 34 | A-5020 Salzburg

Tel: +43 662 8044 5482

E-Mail an Assoz. Prof. Dr.in Jana Petermann

Foto: © Sarah Wagner