Am Dienstag, den 21. Oktober 2025, fand die erste Veranstaltung der Reihe „ZEITGESCHICHTE goes public“ im Studienjahr 2025/2026 statt. Der Abend widmete sich dem Thema „Inszenierte Macht. Hitlers Fotograf Heinrich Hoffmann“ und bot einen eindrucksvollen Einblick in die von Sebastian Peters veröffentlichte Biografie über Hitlers persönlichen Fotografen Heinrich Hoffmann, die im Rahmen seiner Dissertation entstand und 2025 als Buch erschienen ist.

Sebastian Peters ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin und Kurator der Dokumentation Obersalzberg. In seinem Vortrag beleuchtete er Hoffmanns Werdegang vom Münchner Fotografen zum engen Vertrauten Adolf Hitlers und zentralen Akteur der nationalsozialistischen Propaganda. Peters zeigte eindrücklich, wie Hoffmann durch seine Bildproduktion maßgeblich zur Selbstdarstellung des Regimes beitrug und die Inszenierung Hitlers als „nahbarer Volkskanzler“ und zugleich als unnahbare, überhöhte Führungsfigur prägte. Anhand zahlreicher Beispiele wurde die enge Verflechtung von Ideologie, Macht und medialer Ästhetik sowie die Rolle von Hoffmanns Fotografien in der Konstruktion des nationalsozialistischen Herrschaftsbildes verdeutlicht.

Im anschließenden Gespräch mit Margit Reiter wurde das Thema um zentrale Fragen der visuellen Propaganda und des Umgangs mit belastetem Bildmaterial erweitert. Die Diskussion thematisierte sowohl Hoffmanns Rolle während des Nationalsozialismus als auch den fortwirkenden Einfluss seiner Bildsprache nach 1945.

Nach dem Gespräch nutzte das Publikum die Gelegenheit, eigene Fragen und Anmerkungen einzubringen. Die lebhafte Diskussion zeigte das große Interesse an der Verbindung von Forschung, visueller Geschichtsschreibung und öffentlicher Erinnerungskultur.

Das Team von „ZEITGESCHICHTE goes public“ bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten sowie bei dem zahlreich erschienenen Publikum für das große Interesse und die aktive Teilnahme.