Early Career Grant der Universität Salzburg – Forschungsprojekt am Fachbereich Systematische Theologie
Theologie als Hoffnungsforschung? Auswirkungen der Klimakrise auf theologische Reflexion und religiöse Praxis
Angesichts von Klimakrise und „Eco-Anxiety“ ist die Frage nach Bewältigungsstrategien der Folgen der Klimakatastrophe immer wichtiger. „Hoffnung“ erscheint hier nicht mehr nur als zentraler Begriff religiöser Traditionen und Heilserzählungen, sondern wird zunehmend in einer psychologisch, soziologisch und ökonomisch ausgerichteten Hoffnungsforschung aufgegriffen. Das Forschungsvorhaben im Rahmen der Early Career Förderung der PLUS zielt auf ein Projekt, das erstmals die Verbindung dieser Hoffnungsdiskurse, Klimafolgenforschung, theologischer Reflexion und religiöser Praxis exploriert. Wie verändert die Klimakrise theologische Forschung und ihr Verhältnis sowohl zu anderen klimabezogenen Wissenschaften (Interdisziplinarität) als auch zur religiösen Praxis? Das heißt unter anderem: Welche Wechselwirkungen und wechselseitigen Erwartungen zu klimabezogenen Wissenschaften bestehen – insbesondere angesichts des immer wieder formulierten Bedarfs nach Hoffnungsnarrativen? Inwieweit weist der Bedarf auch auf ein Bedürfnis nach Wissensformen und Deutungsmöglichkeiten mit Transzendenzbezug hin? Wie wirken sich Erkenntnisse zum Klimawandel und entsprechende theologische Konzepte auf (implizite) Hoffnungsvorstellungen in der religiösen Praxis aus? Wie beeinflusst die Klimakrise die strategische, konstruktive – und teilweise auch die manipulative – Funktion von Hoffnung in religiöser Praxis und gesellschaftlichen Zusammenhängen? Dazu werden in Form einer Pilotuntersuchung theologische Reflexion und die Untersuchung realer Erfahrungen im Kontext der Hoffnungsfrage explorativ zusammengeführt.
Das Projekt wurde im April 2024 ins Leben gerufen und verbindet Wissenschaftler*innen der Universität Erfurt mit der Paris Lodron Universität Salzburg. Das Projekt ist multidisziplinär konzipiert und nutzt eine Kombination aus verschiedenen Methoden, um unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Hoffnung zu integrieren. Die Forscher*innen führen Feldinterviews, nutzen Textanalysen und untersuchen audiovisuelles Material. Der Ansatz möchte die Methodik und Perspektive gerade systematischer Theologie erweitern, indem nicht nur theoretische Diskurse behandelt, sondern auch konkrete Formen religiöser Praxis und individuelle Überzeugungen analysiert werden.
Die Zusammenarbeit der Forscher*innen zeichnet sich durch eine intensive Kooperation aus. Regelmäßige Treffen sowohl vor Ort als auch digital, ermöglichen Diskussionen und kreativen Austausch. Langfristig strebt das Projekt an, die gewonnenen Erkenntnisse über das Projekt hinaus in breitere gesellschaftliche Diskussionen zur Rolle der Theologie in der Auseinandersetzung mit der Klimakrise einfließen zu lassen.
Einblicke in die Forschungsaktivitäten des Projekts
- Hybrides Teamkonzept aus wöchentlichen Online-Treffen, Austausch über digitale Plattformen und mehrtägigen Arbeitstreffen in Präsenz in Salzburg und Erfurt, gemeinsamen Publikationen
- Kooperationen und Austausch mit nationalem, europäischem und internationalem Partner*innen (u.a. Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Australien)
- Individuelle Schwerpunkte und multidisziplinäre Perspektiven der verschiedenen Forscher*innen (Systematische Theologie, Religionswissenschaft, Musikethnologie, Pädagogik, Germanistik)
- Vortragstätigkeit zum Projekt im Rahmen der universitären Lehre, in Forschungskolloquien und im gesellschaftlichen Bereich im Sinne der „Third Mission“
- Interdisziplinärer Forschungsworkshop im Forschungsbau „Weltbeziehungen“ mit Expert*innen aus den Environmental Humanities und der Hoffnungsforschung an der Universität Erfurt (Januar 2025)
- Panel bei der European Academy of Religion in Wien (Juli 2025): „Hope and the Climate Crisis – Theological, Interdisciplinary and Practical Perspectives “
Einblick in die Tätigkeiten des Teams in einer Reihe des Blogs „Theologie aktuell“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt findet sich hier: https://www.uni-erfurt.de/katholisch-theologische-fakultaet/fakultaet/aktuelles/theologie-aktuell/hoffnung-erforschen-angesichts-der-klimakrise-ein-teamprojekt
Einblick in die Tätigkeiten des Teams in einer Reihe des Blogs:
Blogbeitrag Dominique-Marcel Kosack: Karfreitag statt Klimaschutz? Christliche Hoffnung angesichts ökologischer Katastrophen: Karfreitag statt Klimaschutz? Christliche Hoffnung angesichts ökologischer Katastrophen
Blogbeitrag Mark Porter: Federding oder Kanalratte? Perspektiven auf Christliche Hoffnung in Krisenzeiten: Federding oder Kanalratte? Perspektiven auf Christliche Hoffnung in Krisenzeiten
Blogbeitrag Andrea M. Schmuck und Elisabeth Höftberger: Papst Franziskus und die Hoffnung: Wegweiser oder Projektionsfläche? https://www.uni-erfurt.de/katholisch-theologische-fakultaet/fakultaet/aktuelles/theologie-aktuell/papst-franziskus-und-die-hoffnung
Zur Projektseite in der Forschungsdatenbank der PLUS geht’s hier: https://uni-salzburg.elsevierpure.com/de/projects/theologie-als-hoffnungsforschung-auswirkungen-der-klimakrise-auf-
Projektteam
- Projektleitung | Postdoc Mag. Mag. Dr. Elisabeth Höftberger: https://uni-salzburg.elsevierpure.com/de/persons/elisabeth-h%C3%B6ftberger
- Postdoc Mag. Mag. Dr. Andrea Schmuck: https://uni-salzburg.elsevierpure.com/en/persons/andrea-maria-schmuck
- Postdoc Dr. Mark Porter: https://markporter.co.uk/
- Postdoc Dr. Dominique-Marcel Kosack – Universität Erfurt: https://www.uni-erfurt.de/katholisch-theologische-fakultaet/professuren-lektorate/systematisch/dogmatik/lehrstuhlteam/dr-dominique-marcel-kosack)
- Studienassistent: Moritz Huber
Projektteam: v. l. Moritz Huber, Mark Porter, Andrea Schmuck, Elisabeth Höftberger, Dominique-Marcel Kosack
