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    Zwischen aktueller Baustelle und altrömischer Geschichte

    Ikonografie im Ständesaal der Neuen Residenz

    Trotz Umbauarbeiten in der Neuen Residenz hatte der Grundkurs Ikonografie unter der Leitung von Matthias Weiß zum zweiten Mal in diesem Semester Gelegenheit, ikonografische Inhalte direkt vor Ort zu studieren. Diesmal besuchten wir den Ständesaal, der einst als Versammlungsraum der Landstände des Erzstifts Salzburg diente.
     
    Die farbig stuckierten Bildfelder an der Decke des Saals waren Gegenstand gemeinsamer Analyse und Diskussion. Sie zeigen Szenen aus der römischen Königsgeschichte nach Titus Livius, in denen Mut, Selbstaufopferung und staatstreues Verhalten thematisiert werden. Im Zentrum der Decke ist Horatius Cocles dargestellt, der beim Angriff der Etrusker unter König Porsenna eine Tiberbrücke verteidigt. An der Südseite begegnet uns Mucius Scaevola, der demselben Etruskerkönig seine Standhaftigkeit beweist, indem er seine rechte Hand ins Feuer hält. Die Nordseite zeigt den Opfertod des Marcus Curtius, der sich mitsamt seinem Pferd in eine Erdspalte stürzt, um das römische Gemeinwesen vor einer Naturkatastrophe zu retten.
     
    Darüber hinaus erhielten wir eine Führung durch die derzeit leerstehenden Ausstellungsräume der Neuen Residenz. Peter Husty, Chefkurator des Salzburg Museums, das in der Neuen Residenz beheimatet ist, gewährte uns Einblicke in den Ablauf des derzeitigen Umbaus und in die zukünftige Neugestaltung der Anlage. Dafür – und für das Öffnen der Türen – allerherzlichsten Dank!
     
    Fotos: Julia Ortner
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