Im Rahmen des Grundkurses Ikonografie unter der Leitung von Matthias Weiß erhielten die Teilnehmenden – trotz laufender Bauarbeiten – am 2. April Zugang zum Tugendsaal in der Neuen Residenz. Dort studierten wir die Personifikationen an der Stuckdecke der Familie Castelli eingehend: Umgeben von den weltlichen Tugenden Justitia, Temperantia, Fortitudo und Sapientia finden sich die christlichen Tugenden Caritas, Fides und Spes. Gemeinsam erarbeiteten wir die Erkennungsmerkmale zur Identifikation der Dargestellten und übten die Zuordnung ihrer jeweiligen Attribute. So weist sich zum Beispiel Caritas (die Nächstenliebe) durch die sie umgebenden Kinder aus, während Justitia Schwert und Waage trägt. Temperantia (Maßhalten) mischt Wein und Wasser in einer Schale. Der Besuch des Tugendsaals bot den Studierenden demnach eine gute Gelegenheit, Ikonografie direkt im historischen Kontext zu entschlüsseln … Nackenstarre leider nicht ganz ausgeschlossen.
 
Ein zweiter Besuch folgt am 28. Mai, dann im Ständesaal.
 
Fotos: Julia Ortner, Wikipedia