In diesem Rahmen symbolisiert Harmonie – als ein angeblich essentieller Teil der konfuzianischen Lehre – auch einen solchen Konfuzius, der sich für die Verbreitung einer „korrekten Moral“ eingesetzt hat. Diese „korrekte Moral“ soll sich in der Unterordnung des Einzelnen gegenüber „höheren“ gesellschaftlichen Zielsetzungen, sowie im bedingungslosen Gehorsam gegenüber seinen Vorgesetzten zeigen. In dem Vortrag wir gezeigt, dass das Konfuzianische Konzept der Harmonie völlig anders ist: In seinen Analekten (Lun yu) hat Konfuzius nämlich ausdrücklich den Unterschied zwischen dem Gleichsein (im Sinne einer Uniformierung) auf der einen, und Harmonie bzw. Harmonisierung auf der anderen Seite betont, wobei er gegen das erste Konzept war, und sich für das zweite einsetzte.
Die Agorà ist ein Forum, bei welchem China-spezifische Themen referiert und diskutiert werden. Der Umgang mit China in all seinen Facetten ist eine Herausforderung für jede – nicht nur westliche – Kultur. Das Bewusstsein für die Bedeutung Chinas und das Verständnis für die chinesische Kultur sollen in diesem Rahmen entwickelt und gefördert werden.
Dienstag, 15. Dezember 2015, 18.00-19.30 Uhr, Chinazentrum, Sigmund-Haffner-Gasse 18, 3. Stockwerk, HS 888, 5020 Salzburg