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Veröffentlicht am
November 18, 2015
Letzte Aktualisierung: Februar 27, 2021

17.11.: „Halbjüdisch“ oder „halbarisch“? Das prekäre Überleben jüdischer „Mischlinge“ und „Mischehen“ im nationalsozialistischen Wien 1938-1945

Jüdische „Mischehen“ und deren Kinder, die jüdischen „Mischlinge“ stellten ein ständiges Ärgernis für die nationalsozialistischen Machthaber dar, da sie ihren Vorstellungen von rassischer Reinheit zuwiderliefen. Die Nürnberger Gesetze von 1935 verboten zwar die Eheschließung von Juden oder Jüdinnen mit „Arierinnen“, doch aus Rücksicht auf den hohen Wert, den die Institution der Ehe auch im nationalsozialistischen Deutschen Reich genoss, verwehrte Adolf Hitler Plänen der Zwangsscheidung seine Zustimmung. Denn „Mischehen“ und „Mischlinge“ waren nicht nur „halbjüdisch“, sondern auch „halbarisch“ und damit in der deutschen Gesellschaft verankert. Dennoch waren „Mischlinge“ und PartnerInnen von „Mischehen“ erheblichen Diskriminierungen und behördlichen Schikanen ausgesetzt.   
PD Dr. Eleonore Lappin-Eppel ist Dozentin für neuere Geschichte und Zeitgeschichte am Centrum für Jüdische Studien der Karl Franzens Universität Graz und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte mit dem Projekt „,Mischehen‘, ,Mischlinge‘, ,Geltungsjuden‘ und ,nichtmosaische Juden‘ im nationalsozialistischen Wien (1938-1945)“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind nationalsozialistische Judenverfolgung in Österreich; Wiener jüdische Presse im Ersten Weltkrieg sowie Lebensgeschichten Wiener Jüdinnen und Juden. Im Juni 2015 erschien „Topographie der Shoah: Gedächtnisorte an das zerstörte jüdische Wien“, die sie zusammen mit Dieter Hecht und Michaela Raggam-Blesch verfasste.

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Margarete Heinz

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