In der Zeit von der Spätantike bis zum Mittelalter lässt sich eine erstaunliche Entwicklung in den jüdischen Vorstellungen von Engeln und Dämonen beobachten, die wohl vor allem die Distanz zwischen einem transzendenten Gott und dem irdischen Menschen zu überbrücken sucht. So finden wir zahllose Texte und auch Bilder, die diese Entfaltung belegen können. In der Vorlesung sollen zentrale Texte aus der rabbinischen Literatur, der frühjüdischen Mystik und Magie vorgestellt werden. Aber auch Abbildungen von Engeln und Dämonen auf antiken Synagogenmosaiken, babylonischen Zauberschalen und mittelalterlichen Handschriften werden gezeigt und diskutiert. Die angelologischen und dämonologischen Vorstellungen sind dabei so reichhaltig wie kontrovers und lassen sich nicht in einem einheitlichen Konzept systematisch zusammenfassen.
Dr. Bill Rebiger studierte Judaistik und Philosophie an den Universitäten Leipzig, Freien Universität Berlin und Hebrew University Jerusalem und  ist seit 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Maimonides Centre for Advanced Studies an der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind jüdischer Skeptizismus, jüdische Magie, Hekhalot-Literatur und jüdisches Berlin.