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22.1.: Konfliktfelder der Gegenwartskunst. Das Anstößige und die Zumutungen

Programm am Freitag, 22. 01. 2015
15:00 Begrüßung und Einführung
15:15 Ruth Sonderegger (Wien): Streitbare Texte zur Kunst
16:30 Christian Janecke (Offenbach): Warum über, aber kaum mittels Gegenwartskunst polemisiert werden kann
17:45 Alexander García Düttmann (Berlin):Polemiken oder wenn sich die demokratischen Tiere um die Gegenwartskunst scharen
Muss engagierte Kunst in ihrem Drängen auf Veränderung streitbar sein um sich zu behaupten? In der neueren Kunstliteratur geht man davon aus, dass Streitbares nicht nur durch provokative oder Anstoß erregende Gesten der Kunst befördert wird, denn auf dem Spiel steht auch der in der Kunst ausgetragene Widerstreit, mit dem Kontroversen um ästhetische Wertfragen einhergehen. Streitbar sind in den Diskursen über die Gegenwartskunst vor allem jene, die in einem polemisch vorgetragenen Abgrenzungsversuch ein Eigentliches der Kunst, also einen Kern ästhetischer und/oder ethischer Normen, durchzusetzen versuchen.  
Jacques Rancière forderte in seiner Polemik gegen Pierre Bourdieu ein un-disziplinäres Denken, mit dem Diskurse wieder auf ihren Status als Streitwaffen gebracht werden sollen. So stellen sich heute dringend Fragen nach den Produktivkräften agonaler Auseinandersetzungen und einer Deutungsarbeit als riskante Einmischung, mit der Streitpotentiale prozessual entfaltet anstatt verdrängt werden.  
Die Tagung versucht in diesem Kontext die Felder der Konfliktaustragung in einer wechselseitigen Dynamik zwischen Kunstproduktion und Kunstrezeption zu artikulieren und der Bedeutung nachzugehen, die der Polemik in den Verfahren der Gegenwartskunst und den Diskursen über sie zukommen kann.
Organisation, Konzeption: Hildegard Fraueneder (Wissenschaft und Kunst / Universität Mozarteum)
Bildquelle: Gelatin, Arc de Triomphe, Salzburg 2003, © Museum der Moderne Salzburg

Gelatin, Arc de Triomphe, Salzburg 2003, © MdM Salzburg

Mag. Silvia Amberger

Referentin

Wissenschaft und Kunst / Kunstpolemik-Polemikkunst

Bergstr. 12a

Tel: 0662-8044-2377

E-Mail an Mag. Silvia Amberger