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29.10.: Ringvorlesung: Tora und Kreuz. Politik und Lebenswelten. Jüdische Identitätsbildungen und jüdisch-christliche Grenzziehungen in Mittelalter und Früher Neuzeit

Die jüdischen Bewohner mittelalterlicher Städte und Dörfer standen in stetem, unausweichlichem Kontakt mit der sie umgebenden christlichen Gesellschaft. Während vor allem kirchliche, aber auch rabbinische Autoritäten auf eine weitest mögliche Separierung drängten, ergaben sich auf den verschiedenen sozialen Ebenen die unterschiedlichsten Formen jüdisch-christlicher Interaktion. Friedliche Begegnungen, die über Geschäftsanbahnungen hinausgingen und auf Straßen und Märkten ebenso stattfinden konnten wie als Nachbarn in den engen Hinterhöfen oder bei gemeinsamen Feiern, resultierten in reichem Kulturtransfer; vor Gericht ausgetragene Streitigkeiten belegen jüdische Detailkenntnis der christlichen Rechtssysteme. Diese alltäglichen Beziehungen gehörten ebenso zur jüdischen Lebensrealität  wie die antijüdischen Narrative und bildlichen Darstellungen, die das Bild „des Juden“ in der christlichen Mehrheitsgesellschaft verankerten, deren immer wiederkehrenden Gewaltausbrüche zu einer permanenten Bedrohung der jüdischen Existenz im Mittelalter wurden.

PLakat der Ringvorlesung

Margarete Heinz

Sekretariat

Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg

Residenzplatz 1, 5020 Salzburg

Tel: 0662-8044-2961

E-Mail an Margarete Heinz